"Cambridge Five"
Britische KGB-Spione waren “ständig betrunken”
Besucher des Churchill Archive Center können nun in 19 Kartons voller Spionage-Akten schnuppern. Die Dokumente enthalten unter anderem die Namen von über 200 britischen Spionen, die für den KGB tätig waren. Unter ihnen waren fünf Agenten, die in den 1930er-Jahren an der renommierten Universität Cambridge rekrutiert wurden. Die Männer waren in verschiedenen Funktionen für den britischen Inlandsgeheimdienst (MI5) und den Auslandsgeheimdienst (MI6) tätig.
"Kein Talent für Geheimhaltung"
Das Bild, das die Dokumente von den als "Cambridge Five" in die Geschichte eingegangenen Spionen zeichnen, ist wenig schmeichelhaft. So wird ein Agent beschrieben als einer, der "ständig betrunken" war und "kein Talent für Geheimhaltung" hatte. So soll Donald Duart Maclean etwa im Rausch seiner Lebensgefährtin und seinem Bruder von seinem KGB-Engagement erzählt haben.
Die Dokumente gewähren aber auch einen Einblick in die Arbeit der Spione während des Zweiten Weltkrieges und während des Kalten Krieges. So gab Agent Guy Burgess allein im ersten Halbjahr 1945 389 Dokumente an die Russen weiter, im Dezember 1949 waren es 168 Dokumente. Zu den "Cambridge Five" gehörten Kim Philby, Donald Maclean, Guy Burgess, Anthony Blunt und John Cairncross.
Enttäuschter Sowjet kopierte KGB-Dokumente
Das Mitrokhin-Archiv enthüllt auch, dass die Sowjets rund um "wichtige Städte" Waffenverstecke für ihre Agenten unterhielten, so etwa bei Rom oder in der Nähe von Bern. Mitrokhin starb 2004 im Alter von 81 Jahren. Aus Enttäuschung über die Kommunistische Partei der Sowjetunion hatte er 1992 Dokumente aus dem KGB-Archiv kopiert und der britischen Botschaft übergeben.
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