Höchste Alarmstufe

Japan: Taifun “Neoguri” fegt über Süden des Landes

Ausland
08.07.2014 12:41
Heftige Naturgewalten haben die Japaner am Dienstag in Atem gehalten. Mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 250 km/h und starkem Regen bahnte sich "Neoguri", der stärkste Taifun seit Jahrzehnten, seinen Weg durch das südwestjapanische Urlaubsparadies Okinawa und nahm weiter Kurs Richtung Norden auf Japans Hauptinseln.

Mehr als ein Dutzend Bewohner musste mit Verletzungen wie gebrochenen Handknochen oder eingequetschten Fingern ins Krankenhaus gebracht werden, meldete die "Okinawa Times". Berichte über größere Schäden lagen jedoch zunächst nicht vor. Derweil erschütterte ein Erdbeben der Stärke 5,8 Japans nördlichste Hauptinsel Hokkaido. Auch hier gab es zunächst keine Berichte über mögliche Opfer oder Schäden. Gefahr durch einen Tsunami habe es jedenfalls nicht gegeben, so der TV-Sender NHK.

Mit gewaltigem Tosen peitschte "Neoguri" durch die Straßen auf Okinawa, riss Zweige von den Palmen, stürzte Mopeds um. "Der Sturm ist so stark, dass sogar das Haus anfing zu wackeln", schilderte ein Bewohner der Provinzhauptstadt Naha im Fernsehen. Rund eine halbe Million Bewohner waren aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Hunderte Bewohner suchten daraufhin Schutz in Notunterkünften.

US-Medien berichten von "Monster-Taifun"
Auch die Zehntausenden auf Okinawa stationierten US-Soldaten wurden zu höchster Wachsamkeit aufgefordert. Im US-Fernsehen war die Rede von einem "Monster-Taifun". In rund 100.000 Haushalten auf Okinawa fiel zeitweise die Stromversorgung aus. Japans meteorologische Behörde hatte am Vortag die höchste Alarmstufe für die Region ausgegeben, die jedoch für einen Teil der Inseln inzwischen wieder aufgehoben wurde.

Sämtliche Flüge in und aus dem auch unter ausländischen Touristen beliebten Okinawa wurden am Dienstag abgesagt. Auch der Fährverkehr sowie der öffentliche Busbetrieb wurden für den Tag eingestellt. Autobahnen waren gesperrt. Atomkraftwerke gibt es auf Okinawa nicht, dafür aber auf der südwestlichen Hauptinsel Kyushu. Die könnte "Neoguri" am Donnerstag erreichen.

Taifun könnte auch Hauptinsel Honshu treffen
Nach Angaben der meteorologischen Behörde besteht die Möglichkeit, dass der Taifun auch die wichtigste Hauptinsel Honshu, wo Großstädte wie Tokio liegen, erfasst. Die Regierung richtete einen Krisenstab ein. So einen starken Taifun hat es im Monat Juli seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben.

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