Die Antwort kennt letztlich nur er - und sie ist im Prinzip nur etwas für Fußball-Historiker, die immer auf der Suche nach der ewigen Wahrheit sind, oder für hasserfüllte Gegner des deutschen Bundestrainers, die ihm partout keinen Erfolg gönnen.
Denn was zählt, sind die Ergebnisse, und die sprechen eindeutig für Löw: Er kam als Chef der Nationalmannschaft bei jedem Großereignis zumindest ins Semifinale, bei der EURO 2008 sogar ins Endspiel. Das kann er ja jetzt in Brasilien auch noch erreichen.
Er hat in dieser Zeit nur einen gröberen Fehler begangen, aber der kostete seinem Team möglicherweise sogar den ersten großen Titel seit 1996: Im Halbfinale gegen Italien orientierte er sich viel zu sehr am Gegner, die Manndeckung von Toni Kroos gegen Andrea Pirlo erinnerte eher an ein Defensivkonzept der 80er-Jahre. Viele Experten glauben noch immer, dass Deutschland im Finale Spanien gefährden hätte können.
Löw hat daraus gelernt: Eigenwillige Geistesblitze, die man auch als wirre Ideen bezeichnen kann, schlagen nicht mehr ein - sie haben ohnehin mehr die eigenen, verwunderten Spieler getroffen.
So kann man Weltmeister werden
Manchmal ist eben der einfache Weg der richtige: Lahm in der Abwehr aufzustellen, war weder feig noch heldenhaft - sondern logisch!
Und so kann man, auch ohne grandios aufzugeigen, sogar Weltmeister werden. Zur Erinnerung: Auch die tollen Spanier änderten vor vier Jahren nach kleineren Anfangsschwierigkeiten ihre Spielweise etwas und gewannen dann vom Achtelfinale bis zum Endspiel jedes Match mit 1:0...
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