Umstrittene Aktion

“Schwuler Putin-Kuss”: US-Sängerin empört Russen

Ausland
03.07.2014 06:19
Mit der umstrittenen Verwendung eines Bildes von Kremlchef Wladimir Putin hat die US-Sängerin Demi Lovato den Zorn vieler Russen auf sich gezogen: Während eines Auftritts Lovatos bei der NYC-Pride in New York küssten sich zwei männliche Tänzer innig auf der Bühne - einer der beiden war dabei allerdings nackt, lediglich ein Porträt Putins verdeckte den Intimbereich des Mannes. Zehntausende Menschen machten daraufhin ihrer Wut über die Aktion im Internet Luft. Manche fordern gar ein Auftrittsverbot für Lovato in Russland.

Dass die US-Sängerin bei ihrem Auftritt in New York am vergangenen Sonntag eine Botschaft für Homosexuellen-Rechte überbracht habe, sei nicht verwunderlich, berichtete die britische BBC über die umstrittene Aktion. Immerhin zeige das Musikvideo für den Song "Really Don't Care" lebendige und farbenfrohe Szenen aus einer Gay-Pride-Veranstaltung in Kalifornien. Lovato singt in dem Lied: "Du musst nicht hassen, weil mein Jesus liebt alle."

Russen im Netz: "Total enttäuscht", "respektlos"
Unter dem Hashtag #DemiHurtsRussianLovatics (Als "Lovatics" bezeichnen sich die Fans der Sängerin selbst) zeigten sich allerdings selbst russische Fans der US-Sängerin wenig erfreut über die - ihrer Ansicht nach "respektlose" - Bühnenaktion. Andere brachten ihre Unterstützung für Putin unter dem Hashtag #StayStrongPutin zum Ausdruck. "Früher war ich ihr (Lovato) gegenüber neutral, aber jetzt bin ich total enttäuscht", schrieb ein verärgerter Russe auf Twitter. "Jetzt habe ich das Gefühl, unser Land ist wie eine große Familie! Putin verbindet!", betonte ein anderer User. Seit dem Konzert gab es Zehntausende Tweets unter den beiden Hashtags.

"Ist nicht akzeptabel"
Die umstrittene Verwendung des Putin-Bildes erregt aber nicht nur auf Twitter die Gemüter, auch beim russischen Facebook-Konkurrenten VKontakte wurde die Aktion zum großen Gesprächsthema. "Lovato hatte kein Recht, so zu handeln. Das hat nichts mit Politik zu tun", schrieb ein Nutzer in dem sozialen Netzwerk. Und ein weiterer verärgerter User: "Sie sollte auch weiterhin singen - und es den Politikern überlassen, sich mit den Gesetzen ihrer Länder zu beschäftigen. Was hat sie erreicht? Wenn sie versucht, Homosexuellen-Rechte zu schützen, hätte sie besser einen anderen Weg gefunden. Den Präsidenten eines fremden Landes zu beleidigen ist nicht akzeptabel."

Spekulationen über Auftrittsverbot für Lovato
Mittlerweile gibt es sogar Spekulationen darüber, ob Lovato künftig in Russland auftreten dürfe oder nicht, berichtete die BBC weiter. "Wegen der Aktion haben ihr die Fans den Rücken gekehrt - und ihr wird sehr wahrscheinlich das Betreten des Landes verboten werden", ist eine VKontakte-Userin überzeugt. "Und dann könnten sie es allen ausländischen Künstlern verbieten. Bravo Demi."

Doch während die überwiegende Mehrheit der russischen Reaktionen im Netz zu Ungunsten der Sängerin ausfiel, gab es auch Unterstützung für Lovato: "Es tut mir leid, aber sie macht sich nur für Homosexuellen-Rechte stark. Putin ist gegenüber den Homosexuellen schrecklich und es ist so falsch", postete ein Fan auf Twitter.

Sängerin: "Checkt eure Fakten, bitchesss"
Die Sängerin selbst reagierte mittlerweile ebenfalls via Twitter auf die Flut an negativen Kommentaren: Sie dementierte, eine beleidigende Sprache verwendet zu haben, um Putin zu beschreiben, fügte aber hinzu: "Ich habe Putin in einem Regenbogen-Tanga auftreten lassen. Checkt eure Fakten, bitchesss."

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