Extrascharf!

Erster Blick auf die geheimen 4K-Aufnahmen der WM

Elektronik
29.06.2014 17:00
Übertragen wird die Fußball-WM in Brasilien zwar nur in HD, einige Spiele hat der japanische Elektronikriese Sony aber für eine Blu-ray-Dokumentation bereits in 4K-Qualität aufgezeichnet. Am Rande der Vorführung seiner neuen 4K-Fernseherkollektion hat das Unternehmen in Wien einen ersten Einblick in die zu erwartende Bildqualität gewährt – und krone.at hat sich die extrascharfen Fußball-Bilder genau angeschaut.

Einzelne Schweißperlen auf der Stirn der Spieler; Rasenstücke, die bei einem beherzten Schuss aufs Tor von den Fußballschuhen der Athleten aus dem Feld gerissen werden; Dreckspritzer, die auf den Trikots der Spieler hängen bleiben – betrachtet man die ersten Aufnahmen der Fußball-WM in 3.840 mal 2.160 Pixeln Auflösung, also 4K-Qualität, so erblickt man Details, die in den normalen TV-Übertragungen verborgen bleiben.

Beim Probeschauen auf Sonys neuen Bravia-Fernsehern der X95-, X9- und X85-Serie (siehe Infobox) machte das 4K-Material von der WM eine ziemlich gute Figur, ließ aber auch ein bisschen Enttäuschung darüber aufkommen, dass das Fernsehpublikum auf derart scharfes Bildmaterial wohl noch etliche Jahre warten muss.

WM-Übertragungen bisher nur in Full-HD
Denn: Auch wenn Sony die WM mit 4K-Kameras begleitet, wird sie von keinem Fernsehsender in dieser Qualität übertragen (siehe Infobox). Für den Zuschauer zu Hause ist bei Full-HD-Qualität, also 1.920 mal 1.080 Bildpunkten, Schluss. Tatsächlich übertragen viele Fernsehsender die Live-Spiele nicht einmal in Full-HD, sondern nur in 720p. Der Grund: Die Übertragungskapazitäten reichen gerade bei kleineren Sendern nicht, um Bilder in noch höherer Qualität aus Brasilien zu übertragen.

So kommt es, dass Sonys extrascharfe WM-Aufnahmen fürs Erste nur die Vorfreude auf künftige Weltmeisterschaften befeuern, die dann vielleicht auch in der neuen 4K-Qualität übertragen werden. Und auf die extrahochauflösende Blu-ray-Dokumentation zur WM 2014, an der die Japaner arbeiten. Sollten Sie sich selbst ein Bild von der Fußball-WM in 4K machen wollen, können Sie das Demo-Material übrigens in einigen ausgewählten Elektronikmärkten persönlich betrachten.

Rasanter Preisverfall bei 4K-Fernsehern
Während das Angebot an ultrahochauflösenden Inhalten nach wie vor äußerst bescheiden ist, bewegen sich die Abspielgeräte selbst rasant auf den Massenmarkt zu. Bei der Enthüllung der ersten 4K-Geräte Anfang 2013 waren die gezeigten Fernseher allesamt extrem teuer und für den Normalverbraucher schlicht unerschwinglich.

Das hat sich schnell geändert. Schon bei der Internationalen Funkausstellung im vergangenen Herbst hat es sich abgezeichnet, dass insbesondere aufstrebende asiatische Anbieter für einen freien Fall bei den 4K-Fernseherpreisen sorgen werden (siehe Infobox). Nun ist dieser freie Fall in vollem Gange.

Am Beispiel der neuen Sony-Fernseher: Kostete der Vorgänger des offiziellen WM-Fernsehers KD55X9005B in der 55-Zoll-Variante noch rund 5.000 Euro, ist der empfohlene Verkaufspreis des Nachfolgers bereits auf 3.200 Euro gesunken. Im freien Handel gibt's das Gerät noch günstiger, Online-Preisvergleichsseiten handeln es ab 2.530 Euro. Binnen einem Jahr ist der Preis also um fast die Hälfte gesunken – und zwar nicht nur bei Sony, sondern auch bei anderen Herstellern.

Extras wie Social-TV und gute Boxen sollen Kunden locken
Um sich in einem Klima des extremen Preiskampfes von der Konkurrenz abzuheben, braucht es Einfallsreichtum. Die Japaner konzentrieren sich bei ihren 4K-TVs auf soziale Funktionen und guten Klang. Konkret ist Sonys KD55X9005B beispielsweise an der Front mit zwei Stereoboxen ausgestattet, die dem Gerät zu beeindruckender Klangqualität verhelfen und die Audioleistung der meisten anderen Fernseher in den Schatten stellen.

Smart-TV-Funktionen sind ebenfalls an Bord - und durch ein Touchpad auf der TV-Fernbedienung zunehmend vernünftig zu bedienen, wenngleich leider keine kabellosen Tastaturen genutzt werden können. Neben einer wachsenden Anzahl von Apps, wie man sie auf allen Smart-TVs findet, will Sony bei seiner X9-Reihe zudem mit sozialen Features punkten.

Twitter und Skype während des Fernsehens
Wer mag, kann sich während eines Fußballspiels am unteren Bildschirmrand Twitter-Nachrichten zum Spiel anzeigen lassen oder beim Fernsehen mit Freunden skypen - beides werden die meisten Österreicher aber wohl entbehrlich finden. Twitter wird hierzulande kaum genutzt, und gleichzeitig fernzusehen und ein Videotelefonat zu führen, stellen wir uns eher ermüdend vor.

Interessanter ist da schon, dass sich Sonys sozialer Fernseher mit den Smartphones von Besuchern verbinden lässt, indem er einen WLAN-Hotspot eröffnet, mit dem sich bis zu zehn Personen verbinden können. Über einen speziellen Browser-Dienst dürfen dann alle Beteiligten Fotos von ihrem Handy aufs TV-Gerät übertragen, das die Bilder auch gleich an alle Zuseher schickt. Eine soziale Diashow, bei der jeder am Ende mit allen Bildern nach Hause geht, sozusagen.

Ob man die vielen Features der schönen neuen 4K-Fernseherwelt nun tatsächlich braucht, muss am Ende jedermann selbst entscheiden. Angesichts der raren 4K-Inhalte und der nach wie vor relativ hohen Preise dürften die meisten Österreicher vorerst aber noch eine eher abwartende Haltung einnehmen - auch wenn die Fernseher-Zukunft mit ihren extrascharfen Bildern an sich eine erstrebenswerte ist, wenn denn auch das Drumherum stimmt.

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