Mythos lebt weiter

Vor fünf Jahren starb Michael Jackson

Adabei
25.06.2014 06:00
Am 25. Juni 2009 ist für Millionen von Fans mit der Schlagzeile "Breaking News: Michael Jackson ist tot" eine Welt zusammengebrochen. Heuer jährt sich der Todestag des "King of Pop" zum fünften Mal - und sein Mythos ist ungebrochen. Das Geschäft mit dem toten Sänger boomt, die posthum veröffentlichen Alben und Singles brechen Verkaufsrekorde. Auch Jacksons Familie rückt wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Besonders in den Herzen seiner Fans lebt er bis heute weiter.

Mehr als 13.000 rote Rosen legten Jackson-Fans vor einem Jahr am Grab des Sängers ab. Auch am fünften Todestag von "MJ" wird sich dort wieder ein rotes Blumenmeer ausbreiten. Mehr als 5.000 Mitglieder sind auf der Facebook-Seite der Aktion "One Rose for Michael J. Jackson" gelistet. Mit drei Dollar pro Rose ist man als Blumenspender dabei.

Der Sänger starb am 25. Juni 2009 im Alter von 50 Jahren an einer Überdosis des Narkosemittels Propofol. Zehn Wochen nach seinem Tod wurde er in einem Mausoleum auf dem Forest-Lawn-Friedhof in Glendale nahe Los Angeles bestattet. Doch Fans, Angehörige und Musikpromoter sorgen dafür, dass die Erinnerung an Jackson lebendig bleibt.

Bizarrer Hologramm-Auftritt bei den Billboard Awards
Bei der Verleihung der Billboard Awards Mitte Mai in Las Vegas war Michael Jackson der Star des Abends. Ein tanzendes Hologramm (kleines Bild) des Sängers löste Begeisterungsstürme beim Publikum aus. Der künstliche Jackson tanzte zu "Slave To The Rhythm", einem Titel seiner posthum veröffentlichten CD. Monatelang hat ein Team an der täuschend echten, wenn auch gleichzeitig bizarren Illusion der Pop-Legende gearbeitet.

Gleichzeitig kam das Album "Xscape" in die Musikcharts. Acht bisher unveröffentlichte Jackson-Songs mit Titeln wie "Love Never Felt So Good" und "Slave To The Rhythm" wurden von Erfolgsproduzent Timbaland mit Kollegen aus altem Rohmaterial aufgepeppt. Aktuell rangiert das Album auf Platz eins der britischen Charts, in Österreich, Deutschland und den USA stieg "Xscape" auf dem zweiten Platz ein. Gerüchten zufolge sind noch acht weitere Alben geplant.

Kopie der Heiratsurkunde für 36.000 Euro versteigert
Sogar mit der Kopie von Jacksons Heiratsurkunde ist Geld zu verdienen. Im Mai wurde eine Bild-Reproduktion des Dokuments, das die Ehe mit Lisa Marie Presley vor 20 Jahren beurkundete, für 36.000 Euro versteigert. Die Baden-Badener Stiftung United Charity wollte den Erlös für einen guten Zweck stiften. Doch auch mit anderen Jackson-Memorabilien wird ordentlich Geld verdient: Bereits fünf Monate nach seinem Tod wurde der berühmte Glitzerhandschuh, den Michael Jackson 1983 bei seinem legendären Moonwalk-Auftritt trug, für insgesamt 420.000 Dollar (283.500 Euro) versteigert.

Seinen Erben brachte Jackson in einem Jahr nach Schätzungen des Wirtschaftsmagazins "Forbes" rund 160 Millionen Dollar ein. Damit wurde der Sänger im Oktober auf den ersten Platz der Liste der bestverdienenden toten Stars katapultiert - weit vor Elvis Presley. Der 1977 gestorbene Sänger verdiente "nur" 55 Millionen Dollar, vor allem durch die Touristenattraktion Graceland. Jacksons Erben wurden mit Plattenverkäufen, Einnahmen aus seinem Musikrechte-Katalog und mit Shows über Jackson in Las Vegas reicher.

"Er war anders"
Mit dem Jahrestag seines Todes rückt auch die Jackson-Familie wieder ins Rampenlicht. Bruder Tito stand Anfang Juni in der britischen "Jeremy Kyle Show" eine Stunde lang Rede und Antwort – allerdings ohne Neues zu enthüllen. "Er war anders", sagte er über den jüngeren Bruder. "Michael hatte nie eine Kindheit, wie wir sie kannten." Er sei nie richtig erwachsen geworden, meinte der The-Jacksons-Gitarrist. Drei Tage nach dem fünften Todestag wollen Jackie, Jermaine, Marlon und Tito im US-Staat Oklahoma wieder auf der Bühne stehen. Ab Juli sind Konzerte in Paris, London, Monaco und Amsterdam geplant.

Auch Michael Jacksons Kinder, die er immer fast zwanghaft vor der Öffentlichkeit verbarg, stehen heute im Fokus der Medien und der Fans. Jacksons ältester Sohn Prince (17) hat mehr als 230.000 Follower auf Twitter. Tochter Paris (16) postet eifrig Fotos von sich und Freunden auf Instagram, wie es auch andere Teenager tun. "Musik ist mein Leben", schrieb sie Mitte Juni in dem Netzwerk. Vor einem Jahr war sie nach einem mutmaßlichen Suizidversuch außerhalb von Los Angeles in Therapie gegangen. Paris leide unter dem Verlust ihres Vaters sehr, erklärte Großmutter Katherine Jackson (84) nach dem Vorfall. Nach US-Medienberichten soll Paris im US-Staat Utah eine Schule besuchen.

Jackson-Kinder auf dem Weg ins Showbiz
Oma Katherine hatte nach dem Tod ihres Sohnes für Prince, Paris und den kleinen Blanket (12) das Sorgerecht erhalten. Besonders Prince dürfte es in die Showbiz-Fußstapfen seines Vaters ziehen: In einem Interview mit der britischen "Sun" erklärte der 17-Jährige, als Filmregisseur durchstarten zu wollen. Er erwarte jedoch nicht, dass er Angebote nur aufgrund seines berühmten Vaters erhalten wird. Viel lieber möchte er sich seinen Erfolg selbst erarbeiten. "Ich möchte mein Handwerk erlernen", so Prince. Über seinen berühmten Papa sagt er: " "Er war der beste Vater, den irgendjemand nur haben könnte. Er hat uns richtig erzogen und es gibt nichts, was uns ihn vergessen lässt."

Um jenen Mann, dem nach dem Tod des Sängers der geballte Fan-Hass entgegenschlug, ist es hingegen ruhiger geworden. Conrad Murray war zum Zeitpunkt von Jacksons Ableben sein Leibarzt. Er verabreichte dem Sänger gegen dessen Schlaflosigkeit das Narkosemittel Propofol. Murray war im November 2011 wegen fahrlässiger Tötung zu vier Jahren Haft verurteilt worden, musste aber nur zwei absitzen. Der Promi-Kardiologe wurde wegen guter Führung im Herbst 2013 frühzeitig entlassen und hat sich seitdem völlig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

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(Bild: kmm)



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