Mercedes-Doppelsieg

Rosberg gewinnt Österreich-Grand-Prix vor Hamilton

22.06.2014 15:34

Mercedes ist beim großen Comeback der Formel 1 in Österreich ein Doppelsieg gelungen. Gastgeber Red Bull hingegen muss die WM nach einer Heimschlappe wohl endgültig abhaken. Im ersten Österreich-Grand-Prix seit elf Jahren triumphierte am Sonntag in Spielberg vor beinahe 100.000 Fans Nico Rosberg vor Lewis Hamilton, der Finne Valtteri Bottas kam im Williams als Dritter erstmals auf das Podest.

Weltmeister Sebastian Vettel konnte hingegen beim großen Heimspiel die Hoffnungen nicht erfüllen. Der 2014 vom Pech verfolgte Vierfach-Champion blieb schon in der zweiten Runde kurz antriebslos liegen, fuhr dann als überrundeter Letzter weiter, musste aber später nach einem Unfall aufgeben.

Weil auch beide Toro-Rosso-Autos ausfielen, blieb es Kanada-Sieger Daniel Ricciardo vorbehalten, als Achter die Heim-Schmach wenigstens ein bisschen zu lindern. Und das vor den Augen von Teambesitzer Dietrich Mateschitz, der das Rennen nach Österreich zurückgeholt hatte.

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Nach dem Montreal-Sieg des Australiers vor zwei Wochen sowie der Poleposition für Williams-Pilot Felipe Massa vor Bottas in Spielberg war bei den Mercedes-Verfolgern Hoffnung aufgekeimt. Zwar kämpften die Mercedes dann im Rennen bei Sonnenschein erneut mit Kühl- und Bremsproblemen, am Ende hatten sie nach einem längeren Kampf mit den schnellen Williams aber doch die Nase vor Bottas und Massa vorne.

Mercedes feiert sechsten Doppelsieg im achten Rennen
Der sechste Doppelsieg im achten Saisonrennen freute vor allem Rosberg. Mit seinem dritten Saisonsieg, dem insgesamt sechsten seiner Karriere, baute der Deutsche nach acht von 19 Rennen seine WM-Führung auf Hamilton auf bereits 29 Zähler aus. Der bei 165 Punkten haltende Weltmeister-Sohn ist damit 2014 noch nie schlechter als Zweiter gewesen und überflügelte auch seinen Vater Keke bei der Zahl der Grand-Prix-Siege. Erstmals in dieser Saison kann der WM-Leader damit im kommenden Rennen nicht überholt werden. Der nächste GP findet am 6. Juli in Silverstone statt.

"Es war nicht das leichteste Rennen, einiges im Auto war am Limit", atmete Rosberg auf dem Siegerpodest auf. "Ein Doppelsieg in Österreich ist fantastisch. Man konnte die Stimmung selbst im Auto spüren, ihr seid die Besten", applaudierte der 28-Jährige beim Siegerinterview mit Ex-Pilot Mark Webber den Zuschauern.

Lauda: "Wir haben wieder gewonnen, wie es sich gehört"
Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff strahlte. "Eins, zwei zu Hause, besser geht es kaum", freute sich der Wiener. Niki Lauda lobte: "Die Fahrer haben die Probleme gut gemanagt. Gott sei Dank haben wir wieder gewonnen, wie es sich gehört." Für Bottas ("Danke an das Team") sowie über die Plätze drei und vier freute sich Williams-Testfahrerin Susie Wolff. "Fantastisch, für die Wolff-Familie könnte es nicht besser sein."

Hamilton konnte Rosberg im Finish nicht mehr wirklich attackieren. Der Brite hatte nach seinem verpatzten Qualifying mit einem Raketenstart von Platz neun auf vier seine beste Leistung aber schon am Beginn des vor großer Kulisse über die Bühne gehenden Rennens gezeigt. Im Ziel lag er 1,9 Sekunden hinter seinem Teamkollegen.

Gemischte Gefühle bei Red Bull
Bei Red Bull wusste man nicht so recht, ob Lachen oder Weinen angesagt war. Die Stimmung auf dem Ring, wo dank Mateschitz erstmals seit 2003 ein Formel-1-Rennen über die Bühne ging, war bis zum Schluss großartig. In der "Bullen"-Box wurde angesichts des schlechtesten Jahresergebnisses aber Trübsal geblasen.

"Das gab es noch nie, dass wir das Setup über das ganze Wochenende nicht hinbekommen haben. Wir müssen das zur Kenntnis nehmen und noch härter arbeiten", sagte Direktor Helmut Marko. Auch Vettel weiß, dass die WM bei nun bereits 105 Punkten Rückstand auf Rosberg wohl endgültig gelaufen ist. "Um das zu erkennen, braucht man kein Genie zu sein", meinte er lapidar.

Das Ergebnis:

Rang	Fahrer	Team	Zeit
1	Nico Rosberg	Mercedes	1:27,54.926
2	Lewis Hamilton	Mercedes	+1.9 Sek.
3	Valtteri Bottas	Williams	+8.1
4	Felipe Massa	Williams	+17.3
5	Fernando Alonso	Ferrari	+18.5
6	Sergio Perez	Force India	+28.5
7	Kevin Magnussen	McLaren	+32.0
8	Daniel Ricciardo	Red Bull	+43.5
9	Nico Hulkenberg	Force India	+44.1
10	Kimi Räikkönen	Ferrari	+47.7
11	Jenson Button	McLaren	+50.9
12	Pastor Maldonado	Lotus	+1 Rd.
13	Adrian Sutil	Sauber	+1
14	Romain Grosjean	Lotus	+1
15	Jules Bianchi	Marussia	+2 Rdn.
16	Kamui Kobayashi	Caterham	+2
17	Max Chilton	Marussia	+2
18	Marcus Ericsson	Caterham	+2
19	Esteban Gutierrez	Sauber	+2
out	Jean-Eric Vergne	Toro Rosso	+12
out	Sebastian Vettel	Red Bull	+37
out	Daniil Kvyat	Toro Rosso	+47