Während am Samstag kurz nach 14 Uhr Hunderte Menschen durch die Wörgler Bahnhofstraße flanierten und seelenruhig einkauften, gerieten sich im vierten Stock eines Wohnhauses ein 49-jähriger Tiroler und sein deutscher Mitbewohner (23) - beide arbeitslos - in die Haare. Der Streit eskalierte.
Erst seit drei Monaten in gemeinsamer Wohnung
"Bei der Auseinandersetzung ging es um Geld. Der Deutsche fühlte sich laut eigenen Angaben von seinem Mitbewohner provoziert und stach zu", erklärte Walter Pupp, Chef des Landeskriminalamtes, der "Krone". Der 23-Jährige, der erst seit rund drei Monaten in der Wohnung lebte, rammte seinem Mitbewohner ein Messer in den Hals. Der Tiroler überlebte die Attacke nicht und starb noch in der Wohnung.
"Ob der Mann nur einmal oder mehrmals zugestochen hat, wissen wir erst nach der Obduktion", meinte der Chefermittler. Fakt ist jedoch, dass sich laut Pupp zum Tatzeitpunkt zwei weitere Personen in der Wohnung aufhielten. "Die beiden waren offensichtlich am Geschehen nicht beteiligt. Sie werden nun aber als Zeugen einvernommen."
Festnahme vor zahlreichen Passanten
Bereits kurz nach der Bluttat hatte der 23-Jährige verhaftet und vor den Augen zahlreicher Schaulustiger abgeführt werden können. Der Mann zeigte sich geständig.
Auch die Feuerwehr stand mit einem Kranwagen im Einsatz. "Man wollte den zunächst schwer verletzten Mann rasch über den Balkon bergen", erklärte der Kripo-Chef. Doch die Leiterbergung war nicht mehr notwendig. Ein Reanimationsversuch war gescheitert.
Taxi-Mord unweit von Tatort entfernt
Erst im August des Vorjahres schockierte nur wenige Meter vom gestrigen Tatort entfernt eine ähnliche Bluttat ganz Wörgl. Eine 54-Jährige wurde, während sie in ihrem Taxi vor dem Bahnhof auf Kunden wartete, mit mehreren Messerstichen vom Ex-Freund (45) regelrecht hingerichtet - getrieben von der Eifersucht. Die Frau konnte nur noch blutüberströmt aus dem Pkw krabbeln und brach zusammen. Am Dienstag muss sich der Mann am Innsbrucker Landesgericht wegen Mordes vor den Geschworenen verantworten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.