Mord aus Eifersucht

Fall Larissa B.: 20 Jahre Haft für Angeklagten

Österreich
13.06.2014 15:22
Wegen Mordes an der 21-jährigen Larissa B. ist der 24-jährige Dominik W. am Freitag am Landesgericht Innsbruck zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Zudem folgte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft und verfügte die Einweisung des Mannes in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. W. hatte seine Freundin aus Wut über ihre vermeintliche Untreue in seiner Wohnung getötet. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Es war in der Nacht auf den 14. September 2013: Nach einer Party wollte Larissa bei ihrem neuen Freund, den sie kurz zuvor in einem sozialen Netzwerk kennengelernt hatte, in Rum bei Innsbruck übernachten. Man war fröhlich angeheitert. Die beiden kamen sich näher. Doch plötzlich drehte sich die Stimmung bei dem 24-Jährigen. Weil Larissa sich beim Feiern zuvor mit zwei Bekannten für ihn "sehr vertraut" unterhalten hatte, drehte der Mann völlig durch - getrieben von Eifersucht.

"Als ich Larissa später in meiner Wohnung darauf ansprach, lächelte sie mich zynisch an und ließ sich mit offenen Armen auf das Bett fallen. Da sah ich plötzlich rot", erzählt der Angeklagte offen vor den Geschworenen. Die Eltern, mit vielen Schaulustigen im Innsbrucker Gericht, blicken zu Boden.

Bodylotion in Larissas Mund geschüttet
Dominik W. packte Larissa am Hals und würgte sie bis zur Bewusstlosigkeit. Die zierliche junge Frau wehrte sich mit Händen und Füßen, hatte aber keine Chance. "Plötzlich begann Larissa zu röcheln. Ich wollte, dass dies aufhört." Der eifersüchtige 24-Jährige schnappte sich eine Flasche Bodylotion, schüttete die Flüssigkeit in Larissas Mund und stopfte eine kleine Socke hinterher. Die Frau erstickte. Er wickelte die Leiche in ein Leintuch, fuhr mit ihr an den Inn und versenkte die Tote im Wasser.

Fast zwei Wochen lang wurde nach der Vermissten gesucht, die angeblich mit den Worten "bin gleich wieder da" die Wohnung verlassen haben soll. Ein Anruf beim Pannendienst wurde W., der selbst bei der intensiven Suche mitgeholfen hatte, dann aber zum Verhängnis. Er war in der Todesnacht nämlich mit seinem Wagen am Ufer stecken geblieben und musste aus der Sandbank gezogen werden. Das Lügenkonstrukt brach zusammen.

Ausgeprägte Persönlichkeitsstörung
Die Gerichtspsychologin attestierte Dominik W. zum Tatzeitpunkt volle Zurechnungsfähigkeit. Bei ihm liege aber eine ausgeprägte Persönlichkeitsstörung mit narzisstischen Zügen - auch aufgrund einer schweren Jugend, die in der Scheidung der Eltern gipfelte - vor: "Larissa wurde wohl zufällig zum Opfer."

Die Staatsanwaltschaft beantragte die Einweisung des Angeklagten in eine Anstalt für abnorme Rechtsbrecher - dem leistete das Gericht Folge. Zudem verurteilten die Geschworenen den 24-Jährigen einstimmig zu 20 Jahren Haft. Weder Staatsanwältin noch Verteidigerin gaben eine Erklärung ab. Das umfassende Geständnis des Angeklagten habe strafmildernd gewirkt, erklärte der Richter in der Urteilsbegründung. Zudem habe sich auch die Persönlichkeitsstörung des Angeklagten mildernd ausgewirkt.

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