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“Vier Pfoten”-Ratgeber: Sind Sie heimtierfit?

Tierecke
11.06.2014 08:43
In den letzten Wochen schienen sich die Fälle offensichtlich überforderter Tierhalter zu häufen: Eine Wasserschildkröte wurde einfach aus dem Fenster geworfen, ein Königspython im Müll "entsorgt" (siehe Infobox). Denn nicht alle, die sich ein Heimtier zulegen, sind sich der großen Aufgabe bewusst, die ein Tier im Haushalt mit sich bringt. Ein neuer "Vier Pfoten"-Ratgeber hilft bereits bei der Entscheidung, ob man sich ein Tier anschaffen will oder nicht.

Ein paar ganz simple Fragen sollte man sich vorab unbedingt stellen, erklärt Indra Kley, Kampagnenleiterin von "Vier Pfoten". "Da wäre zunächst die Frage: Bringe ich wirklich genügend Liebe und Verantwortungsbewusstsein auf?"

"Tiere sind fühlende Wesen"
Was banal klingt, sollte auf jeden Fall gründlich überlegt werden: Eine Studie von immowelt.at, eine der führenden Immobilienplattformen in Österreich, hat im letzten Jahr immerhin ergeben, dass jeder dritte Österreicher sich von seinem Haustier trennen würde, wenn im Fall eines Umzugs in der neuen Wohnung keine Tiere erlaubt sind. "Tiere sind aber fühlende Wesen und keine Sache, die ich einfach so weglegen kann", meint Kley.

Verantwortung ein Tierleben lang
Eine gewisse Stabilität der Lebenssituation sollte demnach gegeben sein. Indra Kley: "Kann ich garantieren, dass ich für die gesamte Lebenszeit des Tieres für das Tier sorgen kann? Bei Hunden und Katzen sind das immerhin zehn bis 20 Jahre, bei exotischen Tieren wie Schildkröten sogar bis zu 80 Jahren. Das wird unglaublich oft unterschätzt."

Habe ich Zeit, Platz und einen Sitter?
Ganz wichtig sind auch die Faktoren Zeit und Platz: Ein potenzieller Tierhalter muss über die Ansprüche des gewünschten Tieres informiert sein und ihm in Folge genügend Zeit und Raum für Beschäftigung, Sozialkontakt und Bewegung bieten. Gedanken machen sollte man sich auch bereits vorab, wer die Pflege des Tiers im Fall eines Urlaubs, Krankenhausaufenthalts und Ähnlichem übernehmen kann.

Kosten nicht zu unterschätzen
"Auch die Kosten für eine Heimtierhaltung werden sehr oft unterschätzt", sagt Kley. "Einzukalkulieren sind nicht nur der Aufwand für Futter und Unterbringung, sondern auch eventuelle Tierarztkosten, die ein Haushaltsbudget durchaus in Schwierigkeiten bringen können."

Allergien rechtzeitig abklären lassen
Immer mehr Menschen entdecken leider auch zu spät, dass sie gegen bestimmte Tierarten allergisch sind. "Klären Sie das unbedingt im Vorhinein für sich und Ihre Familienmitglieder beziehungsweise Lebenspartner ab, sonst erleben Sie eine böse Überraschung", empfiehlt Indra Kley. "Bei Kleintieren ist auch zu bedenken, dass es auch Allergien gegen Einstreu wie etwa Heu gibt."

Bedürfnisse der Tierart erfüllen
Selbstverständlich hat jede Tierart seine ganz individuellen Bedürfnisse. Im "Vier Pfoten"-Ratgeber finden Interessierte nicht nur detaillierte Tipps zum Umgang mit verschiedenen Tieren. Er gibt auch wichtige Informationen zur Frage, wo man sie bekommt, ohne dabei mit Ethik oder Tierschutz in Konflikt zu kommen. "Dieser praktische Ratgeber bietet dem künftigen Tierbesitzer einfach eine ganz wichtige Entscheidungshilfe in der Frage, ob er auch geeignet ist, einem Tier ein gutes Zuhause zu bieten", sagt Kley.

"Exotische Wildtiere gehören in die Natur"
Ein eigenes Kapitel sind exotische Wildtiere, die als Heimtiere immer beliebter werden. "Das Problem ist: Man kann den speziellen Bedürfnissen dieser sensiblen Tiere in unseren Haushalten schlicht nicht gerecht werden", fasst es Indra Kley zusammen. Die "Vier Pfoten" fordern einen verpflichtenden Sachkundenachweis für Halter und auf lange Sicht ein generelles Verbot der privaten Haltung exotischer Tiere.

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