Verdächtige in Haft

Mord in Graz: 54-Jähriger zerstückelt und entsorgt

Österreich
25.05.2014 18:56
Zwei Bankangestellte stehen unter dringendem Verdacht, einen ihrer Kunden eiskalt ermordet und die Leiche des 54-jährigen Grazers zerstückelt, einbetoniert und versenkt zu haben. Zuvor dürften die Männer rund 80.000 Euro unterschlagen haben. Als das Opfer den Betrug bemerkte und die beiden zur Rede stellte, war das wohl sein Todesurteil. Die Verdächtigen wurden festgenommen.

Hintergrund der grausamen Tat dürften Unterschlagungen sein: Der Mann hatte geerbt und einen Teil des Geldes bei der Graz-Filiale der türkischen Denizbank angelegt. Laut Barbara Schwarz, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Graz, hätten die beiden Bankmitarbeiter - ein türkischer sowie ein österreichischer Staatsbürger türkischer Herkunft - den 54-Jährigen aufgrund seiner "nicht sehr klar wirkenden Persönlichkeit" als Opfer auserkoren.

Der 29-Jährige habe dann über Jahre hinweg Geld abgezweigt. Der 23-Jährige bekam von der Sache Wind und verlangte wohl ebenfalls einen Anteil. Letztlich sei es um 80.000 Euro aus zwei Sparbüchern gegangen, die auf die Seite geschafft wurden, so Schwarz.

Staatsanwaltschaft geht von eiskalt geplanter Tat aus
Als der Geschädigte die Unregelmäßigkeiten bemerkte und die Männer zur Rechenschaft ziehen wollte, dürfte das sein Todesurteil gewesen sein. "Definitiv in der Absicht", den für sie gefährlich gewordenen Kunden zu beseitigen, hätten die beiden Männer einen Container angemietet. Ihr Opfer holten sie dann unter dem Vorwand, mit ihm die Unregelmäßigkeiten klären zu wollen, am 12. Februar in seiner Wohnung in Graz-Wetzelsdorf ab und fuhren mit ihm Richtung Container, schilderte Schwarz.

Grazer mit Schnur erdrosselt, zerteilt und einbetoniert
Nach dem Verschwinden des 54-Jährigen waren kriminalpolizeiliche Ermittlungen aufgenommen worden, die unter anderem zu dem Container führten, der von den beiden Verdächtigen angemietet worden war und in dem Spuren des Vermissten gefunden wurden.

Am 23. Mai erfolgte die Festnahme. Der 23-Jährige gab an, dass sein Komplize das Opfer mit einer Schnur bereits im Auto erdrosselt habe. Im Container habe der 29-Jährige dann die Leiche "zerteilt". Die Leichenteile seien einbetoniert und anschließend in der Mur versenkt worden. Der 29-Jährige zeigte sich laut Polizei jedoch nicht geständig.

Wie Schwarz sagte, wisse man auch in etwa, wo die sterblichen Überreste liegen. Die Suche werde aus ermittlungstaktischen Gründen aber erst zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden.

Opfer wegen psychischer Probleme in den Schlagzeilen
Das spätere Mordopfer hatte schon im Sommer 2011 für Schlagzeilen gesorgt: Der ehemals im Außenministerium beschäftigte Grazer hatte wegen psychischer Probleme in Frühpension gehen müssen. Im Juli 2011 wollte er dann im weststeirischen Köflach eine Tankstelle anzünden. Die Besitzerin konnte jedoch eine Katastrophe verhindern.

Der Mann war steinreich, so hatte er unter anderem von den Eltern 67 Hektar Grund geerbt. Nicht nur bei der Denizbank, sondern auch bei anderen Geldinstituten besaß er zahlreiche Sparbücher.

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