"Dass diese Sache jetzt vor der EU-Wahl über das Ausland nach Österreich gespielt wird, ist kein Wunder. Da sind gegnerische Kräfte am Werk", dementierte Eugen Freund erneut jeden Kontakt mit Geheimdiensten. Wie die "Krone" berichtete (siehe Infobox), hat das slowenische Nachrichtenmagazin "Politikis" den SPÖ-Kandidaten als Mitarbeiter des jugoslawischen Geheimdienstes UDBA bezeichnet. Dazu Freund: "Alles Lüge!"
Ex-Minister Pahr: "Was hätte Freund denn gewusst?"
Der Hintergrund zur "Politikis"-Story: Der slowenische Historiker Roman Leljak hat die Geheimpapiere des jugoslawischen Staatssicherheitsdienstes in den Staatsarchiven in Laibach und Belgrad entdeckt. Eugen Freund, der 1978 Pressemitarbeiter von Außenminister Willibald Pahr war, wird darin tatsächlich als "informeller Mitarbeiter" geführt - laut Klassifizierung sei er dafür auch entlohnt worden, erklärte Leljak.
"Ich kann mir das nicht vorstellen", sagte jetzt Ex-Minister Pahr zur "Krone". Und: "Was hätte Freund denn auch für Informationen liefern können?"
Historikerkommission zu Geheimdienst-Verbrechen?
Dass mit der UDBA-Liste ein Politiker sowie Offiziere belastet werden, sehen die Freiheitlichen als Anlass für eine Aufarbeitung dieses Kapitels. EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky: "Vom jugoslawischen Geheimdienst wurden in den 70er-Jahren in Österreich schwere Straftaten begangen - dazu muss eine Historikerkommission eingesetzt werden, die diese jüngere Geschichte aufarbeitet."
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