Fehlende Aufgaben

Mathematik-Zentralmatura an fünf AHS unterbrochen

Österreich
09.05.2014 10:41
Die an 48 Schulen laufende Zentralmatura im Fach Mathematik ist am Freitag an fünf Wiener AHS unterbrochen worden. In den verteilten Testheften des Bundesinstituts für Bildungsforschung (bifie) waren nämlich nur acht statt 24 Aufgaben vorhanden. An den Bewertungskriterien für die Englisch-Zentralmatura, die bereits am Mittwoch für heftige Kritik gesorgt hatten, hält das Bildungsministerium aber weiter fest. Die Lehrer sollen nun jedoch bei der Korrektur auch auf die "Gesamtleistung" achten.

In einem E-Mail des bifie an alle am Schulversuch teilnehmenden Schulen ist von einem "Fehldruck in einigen Paketen" im AHS-Bereich die Rede. bifie-Direktor Martin Netzer bestätigte das Problem: In einem Teil der Testpakete sei nur ein Drittel der vorgesehenen Ausgaben abgedruckt gewesen.

Betroffen seien ausschließlich Wiener Schulen, so Netzer. Die fehlenden Aufgaben mussten von den Direktoren daher aus dem Internet heruntergeladen, kopiert und verteilt werden. Für die Schüler wurde die Arbeit nach Absolvierung der acht vorhandenen Aufgaben unterbrochen und nach einer Pause fortgesetzt. Mittlerweile laufe die Matura wieder normal, hieß es. Am Schulversuch zur Mathematik-Zentralmatura nehmen österreichweit 28 AHS und 20 BHS teil.

Neuer Notenschlüssel bei Englisch-Prüfung bleibt
Der Protest rund um variable Notenschlüssel - "cut scores" genannt - bei den am Dienstag abgehaltenen Englisch-Prüfungen war laut geworden, da für eine positive Note plötzlich 63 Prozent der Punkte erreicht werden mussten, statt - wie bisher gehandhabt - 60 Prozent. Im Bifie verteidigte man das Vorgehen. Dies sei nötig gewesen, um eine langfristige Vergleichbarkeit der Maturanoten zu gewährleisten.

Diese Möglichkeit sei im Vorfeld sowohl Schülervertretern als auch Direktoren und Schulaufsicht kommuniziert worden. Entsprechende Informationen finden sich tatsächlich in einigen Bifie-Materialien - allerdings als Fußnoten oder Unterpunkte in "Erläuterungen zur Benotung". Der Wiener Direktorenverein hält diese Info für nicht ausreichend.

bifie: Auch "Gesamtleistung" ist zu beurteilen
Im Bifie setzt man auf eine Art Kulanzlösung, in den "Korrektur-und Beurteilungsanleitungen" für die Lehrer heißt es etwas verklausuliert: "Insbesondere bei knappen Ergebnissen und bei der Entscheidung zwischen Genügend und Nicht genügend ist (…) die Gesamtleistung dahin gehend zu beurteilen, ob die Anforderungen in den wesentlichen Bereichen überwiegend erfüllt wurden."

Die Wiener Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl (SPÖ) forderte eine Rückkehr zur bisherigen Prozentgrenze für ein "Genügend". Die FPÖ ortet wieder eine "Bifie-Panne", das Team Stronach fordert eine Auflösung des Instituts. Die NEOS sprachen von "mangelnder Professionalität und Transparenz in der Schulentwicklung", die Grünen wollen eine Zweitbegutachtung von Arbeiten, die mit einem Fünfer bewertet wurden.

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