Happy Birthday!

Hollywoods harter Kerl: Harvey Keitel wird 75

Adabei
10.05.2014 14:00
Ein knorriges, verwittertes Gesicht mit breiter Nase und meist grimmigem Blick - das ist die Fassade, die Harvey Keitel berühmt machte. Über Jahrzehnte hinweg war er Hollywoods Idealbesetzung für korrupte Polizisten, abgebrühte Verbrecher und frustrierte, gewalttätige Männer. Am kommenden Dienstag, dem 13. Mai, wird er 75 Jahre alt - und ist noch immer im Geschäft.

Den Oscar hat er nie gewonnen. Nur einmal war er für Hollywoods höchsten Preis nominiert - 1992 in der Rolle des Gangsters Mickey Cohen in dem Mafiastreifen "Bugsy". Im vorigen Jahr, als Ehrengast beim Filmfestival von Cartagena de Indias in Kolumbien, klagte er über den Mangel an guten Rollen. "Das Kino ist viel kommerzieller geworden, es gibt nur noch eine Handvoll guter Produktionen", sagte der gebürtige New Yorker. Eine der Ausnahmen seien die Filme von Quentin Tarantino, für den er in "Reservoir Dogs" und "Pulp Fiction" vor der Kamera stand: "Er hat ein einzigartiges Talent."

Immer noch dick im Geschäft
Keitel findet aber weiter seine Nischen. Seit seinem 70. Geburtstag drehte er knapp ein Dutzend Filme ab. An der Seite von Ralph Fiennes, Tilda Swinton und Bill Murray ist er in der Wes-Anderson-Komödie "Grand Budapest Hotel" zu sehen. Bei der Berlinale im Februar lief die Krimi-Neuverfilmung "La voie de l'ennemi" (Die Stimme des Feindes) mit Keitel und Forest Whitaker. 2013 holte ihn Ari Folman für den Zukunftsthriller "The Congress" als durchtriebenen Manager einer Schauspielerin vor die Kamera. In der Tragikomödie "Moonrise Kingdom" (2012), ebenfalls unter der Regie von Wes Anderson, mimte er einen alten Pfadfinder-Haudegen.

Keitel wurde 1939 in New York geboren. Sein Vater, ein Hutmacher, stammte aus Polen, seine Mutter aus Rumänien. Nach dem Militärdienst und Jobs als Schuhverkäufer und Gerichtsschreiber studierte er am renommierten Actors Studio von Lee Strasberg in New York. Nach zig kleinen Bühnenrollen landete er am Broadway in Stücken von Arthur Miller und Sam Shepard.

Dank Scorsese Hollywood-Durchbruch
Zum Durchbruch beim Film verhalf ihm Ende der 60er-Jahre seine Freundschaft mit dem damals noch unbekannten Regisseur Martin Scorsese. Keitel hatte auf eine Zeitungsanzeige geantwortet, die Scorsese auf der Suche nach Schauspielern aufgegeben hatte. Nach Rollen in "Hexenkessel" (1973) und als brutaler Zuhälter in "Taxi Driver" (1976) folgten über Jahre hinweg eine Reihe unbedeutende Gangsterfilme, bis mit Scorseses "Die letzte Versuchung Christi" 1988 die Wende kam.

Dem Judas-Auftritt folgten Rollen in den Kultfilmen der 90er-Jahre: "Reservoir Dogs - Wilde Hunde", "Thelma & Louise", "Bad Lieutenant", "Pulp Fiction". In der Romanze "Das Piano" (1993) bewies Keitel in einer seltenen Liebhaberrolle seine Wandlungsfähigkeit. Holly Hunter spielt eine stumme Engländerin, die im neuseeländischen Busch eine leidenschaftliche Affäre beginnt.

Keitel ist dreifacher Vater. Aus seiner langjährigen Beziehung mit der Schauspielerin Lorraine Bracco stammt Tochter Stella. 2001 brachte seine damalige Freundin einen Sohn zur Welt. Im selben Jahr heiratete er die kanadische Schauspielerin Daphna Kastner, mit der er ebenfalls einen Sohn hat.

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(Bild: kmm)



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