560 Euro Geldstrafe

L17-Fahrt endete für Vater tödlich – Diversion

Österreich
30.04.2014 14:13
Der Prozess gegen einen jungen Autolenker aus Oberösterreich, dessen Vater im Vorjahr bei einem Verkehrsunfall im Zuge einer L17-Fahrt ums Leben gekommen war, ist am Mittwoch im Bezirksgericht Gmunden mit einer Diversion zu Ende gegangen. Laut Sachverständigen hat ein Fahrfehler den folgenschweren Unfall verursacht. Der Bursch, der für die tödliche Kollision zuvor ein technisches Gebrechen des Autos verantwortlich machte, muss eine Geldstrafe von 560 Euro zahlen.

An einem früheren Verhandlungstag hatte der Angeklagte den Zusammenstoß vom 7. Oktober 2013 nahe St. Valentin im Bezirk Amstetten in Niederösterreich in seiner Erinnerung geschildert: Beim Überholen des Lkw habe es ihm plötzlich einen Schlag versetzt und der Pkw daraufhin nach rechts gelenkt. Die Fahrzeuge kollidierten. Der 17-Jährige leistete seinem Vater Erste Hilfe und versuchte die Blutung auf dessen Hinterkopf zu stillen. Doch der Mann erlag noch im völlig zerstörten Auto seinen schweren Verletzungen.

"Es kann alles gewesen sein, ich weiß es nicht"
Auf den Vorhalt der Richterin, dass ein Gutachter an dem Pkw keine Mängel festgestellt hat, entgegnete der Teenager, dass auch eine Spurrille den Unfall ausgelöst haben könnte. "Es kann alles gewesen sein, ich weiß es nicht."

Ein technischer Defekt sei auszuschließen, der Unfall könne nur auf einen Fahrfehler zurückgeführt werden, erklärte nun auch ein weiterer Sachverständiger. Der Bursch dürfte wegen einer kurzen Unaufmerksamkeit von ein bis zwei Sekunden leicht nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und dann mit dem Lastwagen kollidiert sein. Die Voraussetzungen für eine etwaige Verletzung des Lkw-Lenkers seien aus technischer Sicht jedoch nicht gegeben gewesen. Dieser will ein leichtes Peitschenschlagsyndrom erlitten haben und hat deshalb 300 Euro Schmerzensgeld gefordert.

"Der Verlust der Vaterfigur ist eines der schlimmsten Erlebnisse, die man als Jugendlicher haben kann", betonte der Vertreter der Staatsanwaltschaft Wels und sprach sich wie der Verteidiger für eine Diversion aus. Ja, er habe eine sehr enge Beziehung zu seinem Vater gehabt, sagte der Angeklagte. Ihm kamen dabei genauso wie seiner Mutter die Tränen.

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