Entfernt wurde der Nokia-Schriftzug auch von sämtlichen Autobahnschildern. An den Abzweigungen zu der riesigen Firmenzentrale in einer Meeresbucht westlich der Hauptstadt Helsinki führt der Pfeil derzeit in ein leeres weißes Rechteck. Offenbar müssen die Schriftfelder erst vergrößert werden, weil der Name des neuen Besitzers des Grafit-farbenen Gebäudekomplexes samt seinem exklusiven Jachthafen und eigenem Hubschrauberlandeplatz zu viele Buchstaben enthält.
"Ende einer Ära der finnischen Wirtschaftsgeschichte"
Der Verkauf des ehemaligen Kerngeschäfts an den US-Riesen Microsoft war am Freitag endgültig besiegelt worden, nachdem davor als Letzte große Hürde des Geschäfts auch die chinesischen Wettbewerbsbehörden dem Deal zugestimmt hatten. Die rund 4.700 Mitarbeiter der finnischen Handysparte wurden vorerst von Microsoft übernommen.
Mehrere finnische Medien widmeten dem Ereignis wehmütige Nachrufe. Die finnische Wirtschaftstageszeitung "Talous Sanomat" etwa notierte am Wochenende das "Ende einer Ära der finnischen Wirtschaftsgeschichte". Die Eigentumsrechte an seiner prestigeträchtigen Zentrale hatte Nokia bereits 2012 an eine externe Immobilienfirma verkauft.
Gespenstische Ruhe
Das riesige Nokia-Hauptquartier war 1997 mit großem Pomp an einem mittlerweile zur Gänze verbauten ehemaligen Erholungsgebiet an der Stadtgrenze zwischen Helsinki und Espoo in einem Schilfgebiet an der Landzunge Keilaniemi eröffnet worden.
In den besten Tagen wimmelte es in und rund um das Gebäude von Mitarbeitern, Geschäftsleuten und Gästen aus aller Welt. Bereits in den vergangenen Monaten konnten aufmerksame Vorbeifahrende eine fast gespenstische Ruhe rund um den Komplex konstatieren.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.