"Nastia" und "Bodia"

Gerettete Jungbären erfolgreich vergesellschaftet

Tierecke
23.04.2014 10:25
Die beiden Bärenkinder "Nastia" und "Bodia" wurden beide als Babys ihrer Mutter entrissen. Die "Vier Pfoten" konnten sie retten und in der Bärenstation Nadiya in Zhytomyr unterbringen, wo sie sich mittlerweile sehr wohlfühlen. Damit sie ihr Leben nicht isoliert von ihren Artgenossen verbringen müssen, wurde nun ein Vergesellschaftungsversuch der beiden Jungbären vorgenommen – mit Erfolg!

Die beiden Bärenkinder verstanden sich auf Anhieb gut, fraßen und badeten miteinander. "Vier Pfoten"-Experte Carsten Hertwig freut sich über die gelungene Zusammenführung: "Nastia und Bodia sind sehr verspielt, und es ist schön, dass sie jetzt gemeinsam durch ihr Gehege streifen können."

Erstes Treffen verlief gelassen
Die beiden Bären hatten bereits seit einigen Wochen Gelegenheit, sich an die Gegenwart des anderen zu gewöhnen. Ihre Gehege grenzten aneinander, somit konnten sie sich schon vorab durch die Gitterstäbe beschnüffeln und an den Geruch des neuen Bärenpartners gewöhnen. "Deshalb waren sie auch sehr gelassen und friedlich, als Bodia zum ersten Mal in Nastias Gehege gelassen wurde", so die "Vier Pfoten" in einer Aussendung.

Bären mögen auch Gruppenhaltung
In menschlicher Obhut kann man Bären, im Gegensatz zur Natur, auch in Gruppen halten, sofern genügend Platz vorhanden ist, damit sie sich auch aus dem Weg gehen können. In dem riesigen Gehege hatten die beiden Jungbären ausreichend Möglichkeit, sich ihre Hierarchie auszumachen. Sie haben miteinander gerauft, sind voreinander weggelaufen, mal war der eine stärker oder schneller, mal der andere.

Kräftemessen, aber kein Streit
Hertwig: "Ein erstes Kräftemessen ist normal. Zur Sicherheit war eine Tierärztin anwesend. Sie hätte die Bären durch einen Narkosepfeil jederzeit betäuben können, falls sie sich nicht verstanden hätten oder sich ernsthaft verletzen hätten können. Das war aber erfreulicherweise nicht nötig."

Nastia zeigt kein abnormes Verhalten mehr
Die Vergesellschaftung hat für beide Tiere enorme Vorteile. Hertwig: "Nastia hat seit der Zusammenführung mit Bodia keine Stereotypien, also abnormale Verhaltensänderungen, mehr gezeigt und wirkt viel ruhiger als zuvor. Der kleine lebensfrohe Bodia hat endlich einen Spielkameraden."

Kein Nachwuchs geplant
Natürlich soll die Vergesellschaftung der beiden Tiere nicht zur Zucht weiterer Bären in Gefangenschaft dienen. Noch ist Bodia zu klein, aber in zwei bis drei Jahren, wenn er ausgewachsen ist, wird er kastriert werden. Falls nötig, wird er davor während der Paarungszeit kurzfristig von seiner neuen Gefährtin getrennt.

Beide Bären haben tragisches Schicksal
Die Geschichte der kleinen Bärin Nastia rührte im Vorjahr zahlreiche tierliebe "Krone"-Leser: Sie wurde als wenige Wochen altes Baby brutal ihrer Mutter entrissen, bevor sie vom Zoo Lutsk an skrupellose Tierhändler verkauft wurde. Die "Vier Pfoten" konnten Nastia daraufhin retten und im November 2012 in die Bärenstation Nadiya bringen. Der etwa gleichaltrige Bodia wurde ebenfalls viel zu früh von illegalen Händlern seiner Mutter entrissen und in einer Undercover-Aktion an einen ukrainischen TV-Sender verkauft.

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