Zu hohe Steuern, zu viele bürokratische Stolpersteine, mangelhafter Reformwille, Ärger über zu hohe Energiepreise bzw. für die Wirtschaft unvorteilhafte Energiepolitik - wie einst schon Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl halten auch Österreichs Topmanager die heimischen Gegebenheiten offensichtlich für "abgesandelt".
"Wenn die USA als Krisenverursacher ein Wachstum von zwei Prozent aufwiesen, Österreich aber nur eines von 0,2 Prozent, ist das eine Schande", sagte Leitl unter anderem in einer ORF-"Pressestunde" im Sommer 2013 - und wirbelte damals bekanntlich eine Menge Staub auf. Nahezu ebenso eingeschlagen hat nun das Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" mit Voest-Chef Wolfgang Eder, der eine "hohe Steuerbelastung in Österreich und eine mangelnde Dialogbereitschaft der Regierung" kritisiert.
"Falsche Umweltpolitik, zu hohe Steuern, kein Dialog"
"Im Moment sehen wir nur Nordamerika als langfristig kalkulierbaren Standort", sagt Eder. "Eine falsche Umweltpolitik in Europa, zu hohe Steuern in Österreich, und die Regierung lässt nicht mit sich sprechen: Der Chef des Stahlkonzerns voestalpine sieht seine Werke nur noch ungern in Österreich", schreibt die FAZ.
Das Fachmagazin "Format" bat indes eine ganze Riege von österreichischen Spitzenmanagern vor den Vorhang - denn die Kritik der Manager an der Regierung komme "von allen Seiten" und werde "immer lauter". Hier einige der Zitate, die "Format" veröffentlichte:
"Wachstumspakt statt Krisenangst"
"Manager und Unternehmer fühlen sich zunehmend von der Politik im Stich gelassen", schreibt nun der geschäftsführende Chefredakteur der Kronen Zeitung, Georg Wailand, im aktuellen "Krone"-Wirtschaftsmagazin. "Zu lange wurde in Österreich die ökonomische Windstille verwaltet. Österreich verliert als Standort an Attraktivität. Dazu kommt, dass vor allem von der Politik als 'Schutzargument' verwendet wird, dass an all diesen Missständen 'die Krise' schuld sei."
Wailand: "Seit dem Finanzcrash sind fast sechs Jahre vergangen, jetzt geht es international moderat wieder nach oben. Darum plädiere ich dafür, diesen Rückenwind zu nutzen, das Raunzen zu lassen, Ausreden zu verbieten und endlich nach vorne zu agieren. Her mit einem Wachstumspakt statt der verbreiteten Krisenangst!"
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