Per SMS gebeichtet

Wien: 42-Jährige erfand Raubüberfall aus Geldnot

Österreich
18.04.2014 15:40
"Wir sind fassungslos": Der Wiener Kriminalbeamte hat schon viel gehört in seiner Polizeilaufbahn, doch das erschüttert selbst hartgesottene Ermittler. Eine Frau, 42 Jahre alt, Rollstuhlfahrerin, soll von einer Bubi-Bande überfallen worden sein. Schluchzend erzählte sie vom "skrupellosen Überfall" nach ihrem Bankbesuch in Ottakring. Doch den hat es nie gegeben. Die Frau hat ihn - wie sie nun in einer SMS beichtete - aus akuter Geldnot vorgetäuscht.

Die Bilder aus der Überwachungskamera der Bankfiliale in der Thaliastraße, die Kriminalbeamte durchforsteten, um auf die Spur der vermeintlich dreisten Täter zu kommen, sprechen Bände. Sie zeigen jedoch alles - nur keine jungen, dunkelhäutigen Räuber. Dafür aber die 42-Jährige, wie sie zu Fuß in die Bank marschiert, Geld abhebt und seelenruhig wieder rausgeht - und das ohne Elektro-Rollstuhl.

Was dann - eben nicht - passierte, ist jetzt bekannt: Ein skrupelloser Raubüberfall auf eine gehbehinderte Frau, der eine unfassbare Welle der Hilfsbereitschaft im ganzen Land auslöste.

"Ich wusste keinen Ausweg mehr"
"Ich war sprachlos und bin in meinem Rollstuhl auf der Straße in Tränen ausgebrochen", erzählte die Wienerin dem "Krone"-Team mit tränenerstickter Stimme nach der fingierten Tat. 15 Cent - mehr seien ihr und ihrem Sohn Matthias (15) nicht geblieben. Die Bevölkerung half, spendete auf ein für Gabi S. eingerichtetes Konto des "Weißen Ringes". Mit 400 Euro und eine Tasche voller Lebensmittel versuchte auch die "Krone" der Frau über die ersten paar Tage zu helfen.

Jetzt bittet die 42-Jährige in einer SMS an die Redaktion um Vergebung: "Ich wusste keinen Ausweg mehr", schreibt sie. Die Spendengelder an den "Weißen Ring" wurden indes sofort gesichert und werden umgehend zurückbezahlt.

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