Zitat missbraucht?

Karas verärgert U2-Frontmann Bono mit EU-Plakat

Österreich
18.04.2014 15:33
"Europe is a thought that needs to become a feeling": Mit diesem Zitat von Popstar Bono auf einem Werbeplakat für die EU-Wahl hat sich jetzt ÖVP-Spitzenkandidat Othmar Karas Ärger mit dem U2-Frontmann eingebrockt. Die Kampagnen- und Lobbyorganisation "One", die von Bono mitbegründet wurde, hat die Partei mittlerweile aufgefordert, das Plakat abzuhängen. Der U2-Sänger wolle sich nicht für Parteiwerbung instrumentalisieren lassen, so die Begründung.

Das Bono-Zitat steht in großen Lettern auf dem 230 Quadratmeter großen Plakat, das beim Wiener Naschmarkt hängt. Darunter steht in noch größeren, bunten Lettern die deutsche Übersetzung: "Europa. Ein Gedanke, der jetzt zu einem Gefühl werden muss." Das Zitat stamme aus einer Rede Bonos beim Parteitag der EVP Anfang März in Dublin - weshalb man bei der ÖVP offenbar keine Bedenken bei der Verwendung für die Werbung hatte.

Karas-Sprecher: "Rechtlich absolut wasserdicht"
Die Rechteverwaltungsfirma des Sängers habe die EVP, die das Karas-Plakat finanzierte, allerdings laut einem Bericht der "Presse" überraschend informiert, nicht mit der Verwendung des Zitats einverstanden zu sein, hieß es nun aus Karas' Büro. Die Verwendung des Zitats sei aber rechtlich geklärt worden und "absolut wasserdicht". Für nächste Woche sei ohnehin ein Sujetwechsel geplant gewesen, so der Sprecher.

FPÖ-Kickl fordert Offenlegung von Karas' Wahlkampffinanzen
FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl forderte Karas unterdessen in einer Aussendung zur Offenlegung seiner Wahlkampffinanzierung auf. Dass das Plakat mit dem umstrittenen Bono-Zitat von der EVP finanziert wurde, "ist hochinteressant und führt zu der Frage, was noch alles die EVP für einen der glühendsten Eurokraten in ihren Reihen sponsert", so Kickl. Er erinnerte Karas zugleich daran, "dass die Intransparenz, die in Brüssel herrscht, in Österreich per Gesetz nicht mehr zulässig ist. Es gibt eine Wahlkampfkosten-Obergrenze, die einzuhalten ist."

ÖVP-Blümel: "Die FPÖ packt die Verzweiflung"
Karas' Sprecher betonte, das Plakat sei seiner Kenntnis nach das Einzige, was die EVP für dessen Wahlkampf finanziert habe. "FPÖ-Generalsekretär Kickl startet das nächste Ablenkungsmanöver, um von den eigenen Problemen abzulenken", reagierte ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel in einer Aussendung verärgert über die Aussagen des Freiheitlichen. Nach der Causa Mölzer packe "die FPÖ die Verzweiflung", so Blümel.

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