Hilfe für Blinde

Google lässt sich Kamera-Kontaktlinse patentieren

Elektronik
15.04.2014 09:47
Während die Welt - oder zumindest Teile von ihr - noch auf Googles Datenbrille Glass wartet, scheint der Internetkonzern bereits an einer ganz neuen, fortschrittlicheren Art von tragbarer Technologie zu arbeiten: In den USA bekam der Internetgigant jetzt das Patent für eine Kontaktlinse mit integrierter Kamera zugesprochen.

Erst im Jänner hatte Google angekündigt, an einer elektronischen Kontaktlinse für Diabetiker zu arbeiten, die Blutzuckerwerte messen und den Träger bei Schwankungen des Spiegels warnen soll (Bild). Die Technologie stehe noch "ganz am Anfang", räumten die Entwickler damals ein. Mit dem nun zugesprochenen Patent einer Kontaktlinse mit integrierter Kamera möchte sich der Internetkonzern zunächst vor allem an blinde und andere sehbehinderte Menschen wenden.

Computer wertet übermittelte Bilder aus
Wie die US-Website "Patent Bolt" unter Berufung auf das von Google eingereichte Patent berichtet, soll ein drahtlos mit der Kamera-Kontaktlinse verbundener Computer etwa in der Lage sein, von der Kamera zugespielte Bilder auszuwerten und den Träger vor möglichen Gefahren zu warnen. Über die Auswertung verschiedener Einzelbilder solle das System etwa erkennen können, ob sich Objekte im Bild, beispielsweise ein Auto, bewegen.

Akustische Warnung per Smartphone
Die ausgewerteten Informationen könnten dann an ein Smartphone gesendet werden, das den Träger per akustischem Signal auf eine Gefahrensituation aufmerksam macht. Als Beispiel führt Google in seiner Patentschrift eine stark befahrene Kreuzung an. Die Kamera-Kontaktlinse soll der Beschreibung zufolge zudem in der Lage sein, automatisch Gesichter zu erkennen, "was ein weiterer Nutzen für Blinde sein könnte", so der Internetkonzern.

Gesichtserkennung auch für Strafverfolgung von Vorteil
"Patent Bolt" weist darauf hin, dass eine derartige Funktion unter anderem auch für Strafverfolgungsbehörden von Vorteil wäre. Mit der Kamera-Kontaktlinse gemachte Aufnahmen von Verdächtigen ließen sich über das Internet unauffällig im Hintergrund mit Verbrecherkarteien abgleichen. Aus datenschutzrechtlichen Gründen hat Google bei seiner Datenbrille Glass - zumindest vorerst – auf eine Gesichtserkennung verzichtet.

Wie fortgeschritten die Arbeit an der Kamera-Kontaktlinse bereits ist, ist nicht bekannt. Laut "Patent Bolt" wurde das Patent bereits Ende 2012 von Google eingereicht. Auf der Website des US-Patentamtes, wo es "Patent Bolt" als Erster entdeckte, wurde es Anfang des Monats veröffentlicht.

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