Feuerteufel

Weihnachtszündler schlug dreimal zu

Oberösterreich
20.12.2005 18:44
Der Schock bei Landwirten im Innviertel sitzt tief: Vier Tage vor dem Weihnachtsfest zündete ein Feuerteufel drei Höfe in St. Veit, Altheim und Moosbach an - eine „Dreiecks-Spur“ mit mehreren hunderttausend Euro Schaden. Verletzt wurde niemand, doch die Landwirte in der Region befürchten weitere Anschläge, halten nun Wache

In einem Punkt sind sich alle sicher: Der Zündler, der da in der Nacht zum Dienstag unterwegs war, muss gute Ortskenntnisse haben. Und die drei Einsatzleiter schließen auch nicht aus, dass vielleicht sogar ein Feuerwehrmann als Zündler unterwegs war. „Wir hoffen natürlich, dass sich das nicht bestätigt“, so Thomas Pachler, Kommandant der FF Altheim.

Den ersten Anschlag verübte der Zündler Montag Nacht um etwa 23.45 Uhr im Anwesen von Gerlinde und Michael Thurnberger in St. Veit im Innkreis. Als ein vorbeikommender Autofahrer Alarm schlug, brannte der Wirtschaftstrakt des Hofes Marlupp 5 bereits lichterloh. 105 Rinder, darunter erst ein am Sonntag geborenes Kalb, konnten im Stall vor dem Ersticken gerettet werden. Der Heuschober und vier Futtersilos wurden zur Gänze zerstört. Der Hof war schon einmal angezündet und wieder aufgebaut worden. „Vor ein paar Jahren haben hier aber auch zwei Nachbarhöfe gebrannt, einer davon sogar zwei Mal - das waren damals auch Brandlegungen. Sie sind bis heute ungeklärt“, erinnert sich Einsatzleiter Georg Niederhauser von der Feuerwehr St. Veit/Innkreis.

Nächster Brand sieben Kilometer entfernt
Nur 35 Minuten nach dem ersten Alarm heulten wieder die Sirenen: Das nur sieben Kilometer entfernte Anwesen des Alois Kasinger in Gaugsham 7 in Altheim stand in Flammen.“Auch hier waren Heu- und Strohvorräte angezündet worden“, so Einsatzleiter Thomas Pachler.

An die 200 Feuerwehrleute standen im Einsatz. Und kaum waren sie mit den Löscharbeiten fertig, gab es um 5.40 Uhr den dritten Brandalarm: Im etwa fünf Kilometer entfernten Hof des Franz Ginzinger in Schacha 5 in Moosbach hatte der Neffe der Bäuerin bei der Fahrt zur Arbeit Rauch aus dem Stadel aufsteigen gesehen. Hier hatte der Zündler Heu in Brand gesteckt, das fest gepresst zum Glück nur schwer brennt. Und die Flammen wurden bemerkt, ehe sie die lockeren Strohvorräte erreichten. So kam dieser Landwirt noch am glimpflichsten davon.

Weitere Anschäge befürchtet
„Der Täter muss mit einem Fahrzeug unterwegs gewesen sein“, hofft Sicherheitsdirektor Alois Lißl auf zielführende Hinweise aus der Bevölkerung. „Wir befürchten weitere Brandanschläge vor Weihnachten“, rät Einsatzleiter Pachler allen Landwirten zu Wachpatrouillen, und er sinniert: Das erinnert an den Feuerteufel von St. Georgen an der Gusen. Dort hatte ein 16-jähriger Jungfeuerwehrmann zwischen 31. Oktober 1999 und 10. Jänner 2000 insgesamt 13 Brände mit 1,5 Millionen Euro Schaden gelegt.

 

 

Bild: SID

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