Mercedes-Doppelsieg

Hamilton gewinnt GP von Bahrain vor Rosberg

Sport
06.04.2014 18:53
Der Mercedes-Stern strahlt in der neuen Formel-1-WM weiter am hellsten. Eine Woche nach seinem Erfolg in Malyasia hat Lewis Hamilton am Sonntag auch den Grand Prix von Bahrain gewonnen. Der Brite siegte in 1:39:42,743 Stunden erneut vor seinem Teamkollegen Nico Rosberg. Dritter wurde der Mexikaner Sergio Perez im Force India (+24 Sekunden).

Weltmeister Sebastian Vettel kam im Red Bull nicht über Rang sechs hinaus, sein Teamkollege Daniel Ricciardo wurde Vierter. Mit dem zweiten Saisonsieg rückte Hamilton Rosberg in der WM bis auf elf Punkte nahe.

Start-Ziel-Sieg im Nachtrennen
Die erste Kurve würde entscheiden, hatte Pole-Mann Rosberg am Vorabend noch vermutet. Letztlich kam es genau so. Der neben ihm losfahrende Malaysia-Sieger Hamilton erkämpfte sich im erstmals als Nachtrennen ausgetragenen Grand Prix in der Wüste von Sakhir die Führung und gab diese auf der Power-Strecke mit ihren vier langen Geraden trotz einer sofortigen Konterattacke des Deutschen nicht mehr ab.

Am Ende stand der zweite Mercedes-Doppelsieg in Folge, die Silberpfeile haben damit alle Poles und Siege der Saison 2014 an sich gerissen. Hamilton zog mit seinem 24. GP-Sieg mit Juan Manuel Fangio gleich, in der WM ist der nun zweifache Saisonsieger Hamilton mit 50 Punkten aber hinter Rosberg (61) weiter Zweiter.

Silberpfeil-Piloten sorgten für Spannung
Wer angesichts der anhaltenden Überlegenheit der Mercedes und der vorangegangenen Debatte auch am persischen Golf "Langeweile" erwartet hatte, wurde eines Besseren belehrt. Denn nicht nur die beiden Silberpfeil-Piloten schenkten einander nichts. Dahinter wurde um fast jede Position Rad an Rad und heftig gekämpft. Wilder Höhepunkt war der Unfall in der 40. Runde, als Pastor Maldonado mit seinem Lotus Esteban Gutierrez auf die Hörner nahm und sich der Sauber des Mexikaners seitlich überschlug.

Bei Mercedes bewies man, dass Stallorder derzeit (noch) kein Thema ist. Lange musste sich Hamilton der Rosberg-Attacken erwehren und als das Safety Car seinen kleinen Vorsprung zunichtemachte, ging es von Neuem los.

Mercedes-Piloten lieferten sich spannendes Duell
"Bringt beide Autos nach Hause", funkte Technikchef Paddy Lowe zehn Runden vor Schluss zwar an Rosberg, aber der zweitplatzierte Deutsche attackierte trotzdem mehrmals. Zeitweise fuhren beide Silberpfeile nebeneinander durch mehrere Kurven.

Erst mit einigen schnellen Rennrunden verschaffte sich Hamilton entscheidend Luft. Nach 57 Runden unter den gleißenden Flutlichtern des Bahrain International Circuit freuten sich die beiden Teamkollegen wie zwei kleine Buben über ihre mitreißende Show.

Hamilton-Lob für Teamkollegen Rosberg
"Das hat richtig Spaß gemacht. Nico ist fantastisch gefahren", lobte Sieger Hamilton, und auch Rosberg gab sich begeistert: "Das war das beste Rennen, an dem ich teilgenommen habe. Das war ein Tag für den Sport", sagte der Deutsche, der sich mit der WM-Führung tröstete.

Auch Motorsport-Chef Toto Wolff war voll des Lobes. "Die beiden haben mit Kopf und Verstand eine gute Show geboten. Sie sind ein Rennen gefahren, so etwas brauchen wir, so etwas braucht die Formel 1. Das hat Spaß gemacht", brachte es der Österreicher auf den Punkt. Niki Lauda witzelte: "Es lebe der Sport. Besser kann man Motorsport nicht verkaufen. Wenn jetzt noch einer jammert, dann kann ich den nur auslachen."

Spannender Vierkampf um Platz drei
Gefightet wurde aber diesmal um fast jede Position, lange Zeit sorgte hinter den klar überlegenen Mercedes auch ein packender Vierkampf zwischen den beiden Williams von Valtteri Bottas und Felipe Massa sowie den Force India von Nico Hülkenberg und Perez für Aufsehen.

Kampfgeist zeigte trotz anhaltender Probleme am DRS und auf den Geraden auch Vettel. Der nur von Platz zehn losgefahrene Vierfach-Weltmeister kämpfte sich im schwächelnden Red Bull auf Rang sechs nach vorn, musste aber seinem stark fahrenden Neo-Teamkollegen, dem Brasilianer Ricciardo (4.), den Vortritt lassen.

Red-Bull-Boliden fehlt der Topspeed
"Viel mehr war heute nicht drin", gestand Vettel ein. "Wir waren irgendwie auf der Geraden zu langsam. Nicht nur im Vergleich zu Mercedes, sondern auch im Vergleich zu Daniel", bestätigte der Deutsche seine Defizite. "Man muss kein Experte sein, um zu sehen, dass Mercedes überlegen ist. Das sieht ein Blinder mit Krückstock", gab sich der Deutsche enttäuscht.

Noch schlimmer lief es für Ferrari. Fernando Alonso (9.) und Kimi Räikkönen (10.) kamen gerade noch in die Punkteränge. Ferrari-Boss Luca Montezemolo war schon während des Rennens abgereist.

Das Ergebnis:

RangFahrerTeamRückstand
1Lewis HamiltonMercedesSieger
2Nico RosbergMercedes+1,085 Sek.
3Sergio PerezForce India+24,067
4Daniel RicciardoRed Bull+24,489
5Nico HülkenbergForce India+28,654
6Sebastian VettelRed Bull+29,879
7Felipe MassaWilliams+31,265
8Valtteri BottasWilliams+31,876
9Fernando AlonsoFerrari+32,595
10Kimi RäikkönenFerrari+33,462
11Daniil KvyatToro Rosso+41,342
12Romain GrosjeanLotus+43,143
13Max ChiltonMarussia+59,909
14Pastor MaldonadoLotus+1:02,803 Min.
15Kamui KobayashiCaterham+1:27,900
16Jules BianchiMarussia+1 Runde
17Jenson ButtonMcLaren+2 Runden

Ausgeschieden: Marcus Ericsson (SWE) Caterham, Esteban Gutierrez (MEX) Sauber, Kevin Magnussen (DEN) McLaren, Adrian Sutil (GER) Sauber, Jean-Eric Vergne (FRA) Toro Rosso

Schnellste Rennrunde: Nico Rosberg (GER) Mercedes in der 49. Runde in 1:37,020 Minuten (Schnitt: 200,820 km/h)

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(Bild: KMM)



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