Neue Serie im ORF

“Devious Maids”: Latinas in Upper-Class-Hölle

Adabei
06.04.2014 12:00
Intrigen ziehen sich durch alle Klassen: Mit "Devious Maids - Schmutzige Geheimnisse" über fünf lateinamerikanische Dienstmädchen in Beverly Hills zeigt ORF eins ab Montag, dem 7. April, die neueste TV-Serie von "Desperate Housewives"-Schöpfer Marc Cherry, koproduziert von Eva Longoria. Den Auftakt bildet eine Doppelfolge (ab 21.05 Uhr), die den Hausfrauen in Sachen Drama in nichts nachsteht.

In den Villen der egozentrischen Schönen und Reichen im schicken Beverly Hills gibt es für die Dienstmädchen Carmen (Roselyn Sanchez), Rosie (Dania Ramirez), Zoila ("Scrubs"-Star Judy Reyes) und ihrer Tochter Valentina (Edy Ganem) nicht nur einiges zu putzen, sondern auch viel zu tratschen: Zoilas hysterische Chefin Genevieve Delatour (Daytime-Diva Susan Lucci) ist mit Xanax vollgepumpt auf der Suche nach Ehemann Nummer sieben, das intrigante Ehepaar Evelyn und Adrian Powell (Rebecca Wisocky und Tom Irwin) ist in dunkle Machenschaften verwickelt und der Seifenopern-Ehemann Spence (Grant Show) der neureichen Rabenmutter Taylor (Brianna Brown) macht Rosie schöne Augen.

Die eigentlichen Strippenzieher sind aber die Dienstmädchen dahinter: Carmen will über ihren neuen Chef und Latino-Star Alejandro ihren Traum einer Gesangskarriere verwirklichen, Rosie ihr Kind aus Mexiko zu sich holen und Zoila die anbahnende Beziehung zwischen ihrer Tochter und dem reichen Sohn des Hauses verhindern. Das ist aber alles nichts gegen das Drama, das folgt, als eines Abends während einer Cocktailparty das junge Dienstmädchen der Powells, Flora, tot in den Pool fällt. Ein junger Kellner wird verhaftet, doch der Auftritt von Marisol ("Ugly Betty"-Alumna Ana Ortiz), einem neuen, eloquenten und sehr neugierigen Dienstmädchen, lässt vermuten, dass nicht alles so ist, wie es scheint.

Spiel mit Klischees und überzeichneten Figuren
"Am Anfang dachte ich mir: 'Devious Maids', ernsthaft?", erinnert sich Hauptdarstellerin Ana Ortiz im Interview am Rande eines Set-Besuchs in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia, wo derzeit die zweite Staffel der Serie gedreht wird. "Aber schon nach der dritten, vierten Seite des Skripts war ich gefesselt." Marc Cherry und sein Autorenteam spielen bewusst mit Klischees und überzeichneten Figuren, schaffen bissige Dialoge und neugierig machende Cliffhanger.

Dass das Geschehen stellenweise einer Seifenoper ähnelt, kommt nicht von ungefähr, basiert "Devious Maids" (übersetzt: "Hinterlistige Hausmädchen") doch auf der mexikanischen Telenovela "Ellas son ... la Alegría del Hogar" ("Sie sind ... die Freude des Haushalts"). Auch bei der US-amerikanischen TV-Adaption, die pro Staffel 13 jeweils 40-minütige Folgen hervorbringt, wird gelogen, betrogen und theatralisch gestritten. "Früher oder später kommt aber jedes Geheimnis ans Licht und zwar mit einem großen Knall", verrät Ortiz. "Und wir wissen: Wenn Latinas kämpfen, machen sie keine halben Sachen!"

Erste Latina-Primetime-Serie der USA
Mit "Devious Maids" füllt Produzent und Autor Marc Cherry im gewohnten Dramedy-Stil nicht nur die Lücke, die sein weltweiter Quoten-Hit "Desperate Housewives" nach acht Staffeln hinterlassen hat, sondern schreibt mit der ersten von Latinas angeführten Primetime-Serie im amerikanischen Kabel-TV auch Fernsehgeschichte.

Dass die dabei in Promo-Spots als sexy Dienstmädchen inszeniert wurden, hat bereits vor der Premiere im ABC-Nischenkanal Lifetime im Juni 2013 für Kritik an der stereotypischen Darstellung gesorgt. "Die Serie ist eine Satire, und genau das hat für Kontroversen gesorgt", erzählt Judy Reyes, Schauspielerin mit dominikanischen Wurzeln. "Viele Leute haben sich gegen das Konzept an sich gestellt, einfach nur weil Latinas als Dienstmädchen auftreten. Aber die Realität ist nun mal, dass die meisten Dienstmädchen in Beverly Hills Latinas sind."

Eva Longoria als Koproduzentin an Bord
Prominente Unterstützung aus der in den USA exponentiell wachsenden Latino-Community erhielt die Serie von "Desperate Housewives"-Star Eva Longoria, die als Koproduzentin mit an Bord ist und bei der ersten Folge der zweiten Staffel Regie geführt hat. Eine in dieser Form neuartige Twitter-Offensive unter dem Titel "Devious Army", in der das Ensemble während der Ausstrahlung Sonntagabends live mit Fans interagiert, tat ihr Übriges: Nach lauem Start schalteten zum Finale bereits drei Millionen Zuseher ein und verschafften dem "Frauensender" Lifetime die beste Sendung 2013.

Die zweite Staffel feiert in den USA am 20. April Premiere, eine dritte ist noch nicht fixiert. Bis die Dienstmädchen die Hausfrauen vom Thron stoßen, ist es aber noch ein langer Weg: Auf ABC - der "Mutter" des Walt Disney Company zugehörigen Kabelnetzwerks - sahen das erste Staffelfinale von "Desperate Housewives" zehn Mal so viele Menschen.

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(Bild: kmm)



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