Fast erschwinglich

Samsung bringt krumme 4K-TVs mit Fußball-Modus

Elektronik
02.04.2014 15:56
Samsung bringt zwei krumme TV-Geräte mit extrem hoher 4K-Auflösung nach Österreich. Die Geräte mit wahlweise 55 oder 65 Zoll Diagonale entstammen der Modellreihe HU8580 und setzen nicht wie Samsungs erster krummer Fernseher auf OLED-Technologie, sondern auf ein gekrümmtes LCD-Panel mit LED-Hintergrundbeleuchtung. Die Folge: nicht ganz so hübsche Farben, dafür aber fast erschwingliche Preise. Für krumme 65 Zoll wollen die Koreaner 4.800, für 55 Zoll 3.500 Euro. Der Preisverfall bei 4K-Fernsehern ist also voll im Gange. Inhalte gibt's trotzdem keine, dafür aber einen Fußball-Modus.

Als Samsung im vergangenen Herbst seinen ersten krummen Fernseher, den KE55S9C, nach Österreich brachte, setzte der TV-Marktführer noch auf ein OLED-Panel mit Full-HD-Auflösung im 55-Zoll-Formfaktor (siehe Infobox). Kostenpunkt: 8.000 Euro. Jetzt gibt's 4K-Auflösung und 65 Zoll Diagonale für weniger als 5.000 Euro. Grund ist wohl der Wechsel auf konventionelle LCD-Bildschirmtechnologie, die deutlich billiger in der Herstellung kommt – selbst bei hohen Auflösungen. Die Versprechung des Herstellers ist die gleiche wie beim OLED-Modell: Durch die krumme Bauart soll "Kino-Feeling" aufkommen, das Bild plastischer wirken.

Irrwitzige Auflösung am krummen Display
Samsungs HU8580-Modelle warten mit der irrwitzigen Auflösung von 3.840 mal 2.160 Pixeln auf – bei einem Krümmungsradius von 4,2 Metern. HDMI ist bereits in Version 2.0 an Bord, ist also für kommendes 4K-Material mit 60 Bildern pro Sekunde gerüstet. Auch der Video-Codec HEVC wird laut Samsung unterstützt, was den Weg für 4K-Streaming ebnet. Praktisch: Die Anschlüsse sind ebenso wie Prozessor und RAM in eine externe Box ausgelagert, die bei Bedarf durch ein neueres Modell ausgetauscht werden kann. Die 4K-Fernseher bieten vier HDMI-2.0-Anschlüsse und nehmen Inhalte auch über USB 3.0 entgegen.

Abseits der Krümmung und der enormen Auflösung bieten Samsungs HU8580-Modelle auch erweiterte Smart-TV-Funktionen, bei denen das Bild unter anderem viergeteilt wird und simultan TV-Sendungen und Smart-TV-Apps oder Browserfenster betrachtet werden können. Bei der Fernbedienung setzt man auf ein Modell, das an die Magic Remotes von LG erinnert und mit Bewegungssteuerung aufwartet. Auch ein Touchpad ist an Bord. Eine HD-Kamera im TV-Gerät ermöglicht Videotelefonie. 3D-Inhalte abzuspielen ist ebenfalls möglich, Werbung lässt sich beim Anschluss eines USB-Datenträgers dank Timeshift-Funktion überspringen. Praktisch für Sport-Fans: Die TVs warten mit einem Fußball-Modus auf, bei dem mit einem Knopfdruck auf eine eigens dafür geschaffene Taste auf der Fernbedienung die Bild- und Toneinstellungen für Fußballübertragungen optimiert werden.

Beim ersten Probeschauen in der Wiener Samsung-Zentrale offenbarte die 65-Zoll-Variante des HU8580 tatsächlich einen enormen Detailreichtum, wenn sie mit 4K-Material bespielt wurde. Selbst bei kurzem Betrachtungsabstand sind kaum einzelne Pixel zu erkennen, ob man auch bei größeren Betrachtungsabständen einen Qualitätsvorsprung zu HD erkennt, konnten wir im kleinen Präsentationsraum allerdings nicht überprüfen. Beim Probeschauen wirkten die Farben am TV-Gerät kräftig und das Schwarz satt, an die Brillanz ihres OLED-Pendants reichen die krummen LED-Fernseher aber nicht heran. Der integrierte Vier-Stufen-Upscaler scheint seinen Job zwar recht gut zu machen, das normale TV-Programm wird auf Samsungs neuen 4K-Fernsehern aber dennoch nicht ansatzweise so scharf dargestellt, wie es der Fernseher eigentlich könnte.

Beinahe erschwinglicher Preis, fehlende Inhalte
Die größte Besonderheit an Samsungs neuen 4K-Fernsehern ist ihr vergleichsweise niedriger Preis. Im Vergleich zum 8.000 Euro teuren krummen OLED-TV aus dem Vorjahr muten 4.800 Euro für das 65-Zoll-Modell und 3.500 Euro für den 55-Zöller schon beinahe erschwinglich an. Vor allem im Vergleich zu den ersten 4K-Fernsehern: Im Herbst verlangte Samsung bei 4K-LED-Fernsehern noch 4.000 Euro für 55 Zoll und 6.000 Euro für 65 Zoll (siehe Infobox). Dass es nun schon krumme Geräte der gleichen Größe für weniger Geld gibt, veranschaulicht den von asiatischen Kampfpreis-Herstellern wie HiSense oder Changhong (siehe Infobox) vorangetriebenen rasanten Preisverfall beim ultrahochauflösenden Fernsehen.

Dass 4K-Fernseher auf erschwingliche Preisregionen zusteuern, heißt indes freilich nicht, dass sie dem Zuseher auch tatsächlich schon Vorteile bringen. Aktuell kann man mit dem Umstieg auf 4K-Fernsehen ruhig noch einige Jahre warten. Inhalte in 4K-Auflösung gibt es de facto noch nicht, Abspielgeräte für den hochauflösenden Fernsehstandard sind ebenfalls noch Mangelware. Und bis die TV-Sender ihre Inhalte in 3.840 mal 2.160 Pixeln ausstrahlen, dürften noch viele Jahre vergehen. Schließlich gibt's abgesehen von einigen öffentlich-rechtlichen Sendern aktuell auch noch kaum kostenloses Full-HD-Programm. Private Sender bitten Zuseher trotz reichlich Werbung zur Kasse, wenn sie in HD fernsehen wollen. Dabei sind Full-HD-Fernseher bereits seit Jahren auf dem Markt. Für all jene, die mit 4K-TV liebäugeln, bleibt mittelfristig nur, Full-HD-Inhalte auf 4K hoch zu skalieren. Das rechtfertigt aus unserer Sicht aber wiederum nicht die Anschaffungskosten eines 4K-Fernsehers.

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