"Hochrisikotäter"

Frau entführt und missbraucht: 13 Jahre Haft

Österreich
01.04.2014 16:52
Ein 49-jähriger Mann ist am Dienstag am Landesgericht Wiener Neustadt unter anderem wegen Vergewaltigung, Freiheitsentziehung und gefährlicher Drohung zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Zudem soll er in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen werden. Der in Deutschland 24-fach vorbestrafte Angeklagte hatte im September des Vorjahres eine junge Medizinerin in seine Gewalt genommen und stundenlang psychisch und physisch malträtiert. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Laut Anklage floh der Mann Ende Juli vergangenen Jahres aus einer Suchttherapie in Deutschland und reiste nach Österreich ein. Am 6. September lief er zufällig seinem späteren Opfer über den Weg. Er folgte einer 38-jährigen Ärztin, die mit ihrem Hund in einem Wiener Park spazieren war und setzte sich einfach in den Fond ihres Wagens. Mit einem Messer soll er die geschockte Frau angehalten haben, ihn in Richtung Graz zu fahren.

Mit Hundeleine gefesselt
Nahe der Schneebergbahn soll er die 38-Jährige in ein Waldstück dirigiert haben. Mit einer Hundeleine habe er laut Anklage die Frau gefesselt und versucht, sich an ihr sexuell zu vergehen. Im Zuge eines Gerangels gelang dem Opfer die Flucht. Zwei Tage später wurde der Beschuldigte aufgegriffen.

Der Angeklagte versuchte die Vorwürfe vor Gericht herunterzuspielen. "Ich habe keine Gewalt gegen die Frau ausgeübt. Okay, sie hat nicht alles freiwillig gemacht, aber sie hat es unterstützt", hörte man von dem 49-Jährigen. Dem Opfer, das nach dem Vorfall schwer traumatisiert ist, blieb der Anblick ihres Peinigers vor Gericht erspart - die 38-Jährige musste nicht in den Zeugenstand. Ihre auf Video aufgenommene Befragung wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit gezeigt.

Psychiater: "Sehr hohe Rückfallwahrscheinlichkeit"
Die Prognose von Gerichtspsychiater Manfred Walzl ist eine düstere. Er unterstellt dem Angeklagten eine "sehr hohe Rückfallwahrscheinlichkeit" hinsichtlich weiterer Gewalt- und Sexualstraftaten. Zuletzt saß der Angeklagte, der übrigens fünffacher Vater ist, fünf Jahre wegen Vergewaltigung in einem deutschen Gefängnis. Die Staatsanwaltschaft beantragte auch die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.

Dem Antrag wurde schließlich stattgegeben, der 49-Jährige zudem zu 13 Jahren Haft verurteilt. Der Angeklagte legte nach der Urteilsverkündung Nichtigkeitsbeschwerde ein und meldete Berufung an. Die Staatsanwaltschaft nahm das Urteil an.

Der Prozess in Wiener Neustadt war schon einmal geplatzt, weil der Angeklagte Unmengen von Tabletten geschluckt hatte. Auch am Dienstag gab er an, 14 sehr starke Schlaftabletten eingenommen zu haben. Der Gerichtspsychiater zweifelte aber nicht an der Verhandlungsfähigkeit des Angeklagten: "Er ist absolut orientiert und kann quervernetzt denken."

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