FMA ermittelt

Hypo-“Rettung”: Haben sich Spekulanten bereichert?

Wirtschaft
25.03.2014 16:30
Haben sich Spekulanten sogar noch kurz vor der Regierungsentscheidung für die "Rettung" der Hypo Alpe Adria an Österreichs Pleitebank bereichert? Diese Frage prüft aktuell die Finanzmarktaufsicht (FMA). Ein plötzlicher reger Handel mit Hypo-Anleihen hat die Behörde alarmiert.

"Die FMA hat automatisierte Warnsysteme. Eines davon schlug an, nun werden die aktuellen Ankäufe und Verkäufe von Hypo-Anleihen überprüft", bestätigt FMA-Sprecher Klaus Grubelnik die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens. Das nährt den Verdacht eines "Krone"-Informanten. Dieser Insider im Finanzministerium hat angedeutet: "Wusste jemand vor allen anderen, wie Finanzminister und Kanzler die Hypo-Zukunft entscheiden, konnte er in wenigen Tagen zu sehr viel Geld kommen."

Kurs der Hypo-Anleihen sprunghaft gestiegen
Denn der Kurs der Hypo-Anleihen war im Keller, seit Michael Spindelegger am 20. Februar in einem Puls-4-Interview erklärt hatte, dass "auch die Gläubiger ihren Beitrag zur Sanierung leisten müssen", er schloss eine Insolvenz nicht mehr aus. Dann, am 14. März, verkündete Spindelegger das Nein zu einer Insolvenz und die Regierungsentscheidung für eine "Abbaugesellschaft". Interessant: Der Kurs der Hypo-Anleihen war bereits vier Tage zuvor sprunghaft gestiegen.

"Das muss aber nicht zwangsläufig bedeuten, dass jemand einen Info-Vorsprung hatte. Es könnte auch einfach auf diese Lösung spekuliert worden sein", rechnet FMA-Sprecher Grubelnik nicht damit, dass eine Strafanzeige wegen Insiderhandels bei der Staatsanwaltschaft folgt - der Tatbestand sei kaum zu beweisen.

Petition hat schon mehr als 85.000 Unterstützer

Die Online-Petition zur Einsetzung eines U-Ausschusses läuft unterdessen weiter. Trotz vorübergehender technischer Probleme wurden bislang mehr als 85.000 Unterstützungserklärungen gezählt. Nachdem der Antrag auf Zuweisung an den Finanzausschuss am Dienstag im Nationalrat zurückgezogen wurde, kann die Petition bis zur nächsten Sitzung des Petitionsausschusses im Juni fortgeführt werden.

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