Will im Land bleiben

Rekordkaution geprüft – Gas-Magnat Firtasch frei

Österreich
21.03.2014 17:47
Der in Wien verhaftete ukrainische Oligarch Dmytro Firtasch ist am Freitag gegen eine Rekordkaution von 125 Millionen Euro auf freien Fuß gesetzt worden. Die Geldwäsche-Prüfung sei erfolgt und das Geld am Gerichtskonto eingelangt, daraufhin kam Firtasch frei, teilte das Wiener Landesgericht mit. Der Unternehmer gelobte nach Justizangaben, Österreich bis zum Ende des Verfahrens nicht zu verlassen.

Der Gas-Milliardär war vergangene Woche am Sitz seiner österreichischen Firmenniederlassung in Wien auf einen US-Haftbefehl hin festgenommen worden. Das Gericht setzte die in der österreichischen Rechtsgeschichte einzigartige Kaution von 125 Millionen Euro fest, die Staatsanwaltschaft legte dennoch dagegen Beschwerde ein, um eine höhere Summe zu erreichen.

Die Staatsanwaltschaft in der US-Metropole Chicago wirft Firtasch, der in der Ukraine politisch bestens vernetzt ist, Korruption bei Auslandsgeschäften vor. Die US-Behörden betonen, die Strafverfolgung habe nichts mit aktuellen Ereignissen in der Ukraine zu tun.

Auslieferungsverfahren läuft
Das Auslieferungsverfahren gegen Firtasch läuft weiter. Firtaschs Anwalt, der ehemalige FPÖ-Justizminister Dieter Böhmdorfer, hat dagegen berufen - das hat allerdings keine aufschiebende Wirkung. Somit kann Firtasch bei einer Entscheidung umgehend an die USA ausgeliefert werden. In Österreich selbst gibt es keine Ermittlungen gegen den Ukrainer.

"Die letzte Woche war äußerst schwierig"
Firtasch zeigte sich nach seiner Entlassung erleichtert. "Die letzte Woche war für meine Familie und mich äußerst schwierig. Persönlich möchte ich all meinen Freunden und Kollegen danken, die mich in dieser schwierigen Zeit unterstützt haben", sagte er.

Der Unternehmer gilt mit einem vom US-Magazin "Forbes" auf zuletzt 2,4 Milliarden Euro geschätzten Vermögen als einer der reichsten Ukrainer. Sein Geld machte er im Gashandel, in der chemischen Industrie und im Bankensektor. Durch die Übernahme des Medienkonzerns Inter Media Group im Vorjahr war er auch ein wichtiger politischer Player in seinem Heimatland.

Der TV-Sender Inter, das Flaggschiff der Gruppe, zählt zu den reichweitenstärksten und einflussreichsten Fernsehsendern der Ukraine. Firtasch galt auch als Hauptsponsor für die Kampagne des mittlerweile gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch bei der Wahl 2010.

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