Nach Jagd in Taiji

Verdacht: Delfine nun illegal in EU-Delfinarien?

Tierecke
19.03.2014 11:16
Die Tierschutzorganisationen "ProWal" und das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) vermuten in einem Delfinarium in Rumänien den illegalen Import von Delfinen aus Taiji in Japan. Einer Anfrage an alle 30 EU-Delfinarien nach einer DNA-Analyse, mit der sich zweifelsfrei die Herkunft von Delfinen feststellen lässt, sei keines der Delfinarien gefolgt, so die Organisationen in einer gemeinsamen Aussendung.

Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) untersagt den Import von Delfinen für überwiegend kommerzielle Zwecke. Laut anonymen Hinweisen sollen sich im Constanta-Delfinarium in Rumänien allerdings Tiere aus brutalen Delfintreibjagd im japanischen Taiji befinden. "ProWal" fand bei einer Überprüfung nur noch zwei der ursprünglich drei Delfine vor, die vormals für rund 500.000 Euro von einem Zoo in Peking als angebliche Nachzuchten gekauft worden waren.

Zweifelhafte Angaben der Delfinarien
Der rumänische Delfinarienbetreiber behauptet weiterhin, dass die
Delfine Nachzuchten aus zweiter Generation seien. Dies sei
rechnerisch nicht haltbar, kontern die Delfinschutz-Organisationen,
weil es in Peking den ersten Zuchterfolg nachweislich erst 2003
gegeben habe, wobei das Delfinkalb nicht überlebte. Laut Tierschützern gibt es außerdem keine Unterlagen darüber, dass Nachzuchten in zweiter Generation jemals in Peking
gelungen sind.

DNA-Analysen wurden verweigert
Die Organisationen forderten schließlich eine DNA-Analyse, um die Herkunft der Tiere zweifelsfrei nachzuweisen. Diese wurde allerdings von der rumänischen Regierung in Bukarest und dem Delfinarienbetreiber in Constanta verweigert. Jürgen Ortmüller, Geschäftsführer des WDSF: "Wir vermissen die Transparenz aller europäischen Delfinarien, die sich hinter ihrem selbst gegründeten Europäischen Erhaltungszuchtprogramm verstecken, in das kein Außenstehender Einblick bekommt."

EU soll Delfinarien angeblich fördern
Bei ihren Recherchen wollen "ProWal" und WDSF zudem festgestellt haben, dass die EU über einen Strukturfonds den Ausbau des umstrittenen Delfinariums in Constanta mit rund 900.000 Euro fördert und den größten Teil der Ausbaukosten eines Delfinariums in der litauischen Stadt Kleipeda übernimmt - immerhin 11,5 Millionen Euro. "'ProWal' und das WDSF fordern die EU-Kommission auf, ihre Unterstützung für den Ausbau der Delfinarien in Rumänien und in Litauen unverzüglich zu beenden. Zudem muss ein ausnahmsloses Importverbot für Delfine in die EU beschlossen werden", so die Tierschützer abschließend in der Aussendung.

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