Unterkühlt geborgen

Sbg: Zwei Tourengeher in Gletscherspalte gestürzt

Österreich
15.03.2014 15:28
Zwei Alpinisten aus Bayern haben am Samstag im Salzburger Pinzgau den Sturz in eine Gletscherspalte leicht verletzt, aber unterkühlt überstanden. Die beiden waren beim Aufstieg zum Hohen Gabler (3.263 Meter) bei Krimml rund zehn bis 15 Meter in die Spalte gefallen und konnten nach rund eineinhalb Stunden von den Helfern geborgen werden, sagte Polizeisprecher Ortwin Lamprecht.

Drei Bayern - zwei Männer und eine Frau - waren am Vormittag über das Wildgerloskees Richtung Gabler aufgestiegen. Gegen 11 Uhr machte das Trio auf einer Seehöhe von rund 2.700 Meter eine kurze Pause. Im Bereich eines Felsen nahmen die Tourengeher eine Jause zu sich und waren daher zu diesem Zeitpunkt nicht angeseilt. In unmittelbarer Nähe traten ein 31-jähriger Mann und die 30 Jahre alte Frau auf eine Schneewechte, die eine Gletscherspalte überdeckte - diese war deswegen nicht zu sehen. Die beiden brachen ein und stürzten in die Tiefe, laut Bergrettung rund zehn Meter, laut Polizei etwa 15 Meter.

Hilfsmannschaften mit zwei Helis im Einsatz
Die Frau wurde eingeklemmt und dadurch leicht verletzt. Ihr Begleiter überstand den Sturz offenbar unverletzt, sagte Maria Riedler, Sprecherin der Bergrettung Salzburg. Der dritte Alpinist schlug umgehend Alarm. Die Hilfsmannschaften rückten mit zwei Hubschraubern und fünf Bergrettern an, auch die Polizei kam zur Unterstützung mit dem Helikopter "Libelle" der Flugeinsatzstelle Salzburg.

Als die Bergretter bei der Unglücksstelle eintrafen, hatte die Hubschrauberbesatzung bereits ein bei Spaltenbergungen häufig verwendetes dreibeiniges Gestell mit einer Seilwinde aufgestellt, das über der Spalte aufgestellt wird. Bergretter seilten sich damit zu den zwei Verunglückten ab. Dort gelang es ihnen, den Bayern Dreieckstücher umzulegen. Schließlich konnten sie aus dem Gefahrenbereich geborgen werden.

Verunglückte stark unterkühlt geborgen
Da beide rund eineinhalb Stunden im Eis ausgeharrt hatten, waren sie stark unterkühlt. Die Spalte war an jener Stelle, an der die beiden hängen blieben, bereits recht eng, "viel weiter hätten sie nicht mehr reinfallen können", so die Sprecherin. Die beiden Alpinisten wurden mit den Hubschraubern Alpin Heli 4 und Alpin Heli 6 ins Krankenhaus Schwaz in Tirol geflogen. Ihr 57-jähriger Begleiter wurde mit dem Polizeihelikopter ins Tal gebracht.

Riedler sprach von Glück, dass die Hubschrauber am Samstagmittag überhaupt noch eingesetzt werden konnten. Laut Prognose hätte nämlich zu diesem Zeitpunkt bereits eine Schlechtwetterfront eingetroffen sein sollen. "Es war zwar schon recht stürmisch, aber die Hubschrauber haben noch fliegen können."

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