Am Samstag musste die Jury wegen des böigen und zu starken Windes den Beginn zunächst mehrere Male verschieben. Für 18.15 Uhr zeichnete sich eine Besserung ab, doch das Wetter spielte schlußendlich nicht mit. Die 18.000 Zuschauer bekamen keinen einzigen Flug zu sehen.
Freund holte sich als erster Deutscher seit Sven Hannawald 2002 souverän mit 11,1 Punkten Vorsprung auf den Norweger Anders Bardal und 15,4 auf den slowenischen Skiflug-Weltcupsieger Peter Prevc den Titel. Der 41-jährige Japaner Noriaki Kasai, der vor 22 Jahren an gleicher Stelle vor 22 Jahren Weltmeister geworden war, wurde Vierter, der polnische Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch landete auf Rang fünf.
ÖSV-Adler in Harrachov flügellahm
Die Österreicher hatten bereits am Freitag, dem ersten Tag der Skiflug-WM, ihre Medaillenchance verspielt und ging erstmals seit 2004 in einem Skiflug-WM-Einzelbewerb leer aus. Gregor Schlierenzauer kam nach völlig missglücktem Probedurchgang nicht ins Fliegen (nur 169,5 und 175,5 m) und stapfte als 24. nach dem zweiten Versuch wortlos davon. Der Ex-Weltmeister war im Jänner auf dem Kulm noch Zweiter bzw. Dritter gewesen und schien in Oslo zuletzt wieder Aufwind bekommen zu haben. "Gregor ist keine Maschine", sagte Cheftrainer Alexander Pointner, dessen Vorzeige-Springer ebenso wie Thomas Morgenstern seit 2007 zu acht Team-Titeln bei Nordischen Titelkämpfen oder Skiflug-WM beigetragen hatte.
Diethart (183 m/184 m) verbesserte sich mit einem starken zweiten Sprung von Rang zwölf immerhin in die Top Ten und sah seine erste Vorstellung auf einer der größten Schanzen durchaus positiv. "Es wird immer besser. Ich war noch ein bisschen besser eingestellt und mit mehr Herz dabei", sagte der Tourneesieger nach dem zweiten Versuch. Stefan Kraft rangierte an elfter Stelle, mehr als 26 Punkte fehlten auf Edelmetall. Michael Hayböck (178 m/171,5 m) blieb wie Schlierenzauer deutlich unter seinen eigenen Erwartungen. Der Oberösterreicher vermochte die gute Leistung des Probedurchgangs nicht zu wiederholen und wurde nur 20.
"Hätten uns sicher mehr erwartet"
Pointners Bilanz fiel vor dem Teambewerb daher vorerst ernüchternd aus. "Vom Ergebnis her hätten wir uns sicher mehr erwartet", meinte der Tiroler. "Die Chance hätte gelebt, mit dem Gregor oder auch mit einem der Jungen, wenn die ihre besten Sprünge gezeigt hätten. Das ist nicht geglückt, das müssen wir aushalten können."
Endstand nach zwei Durchgängen:
Rang | Name | Nation | 1. DG | 2. DG | Punkte |
1 | Severin Freund | GER | 203,5 | 191,5 | 391,0 |
2 | Anders Bardal | NOR | 203,5 | 188 | 379,9 |
3 | Peter Prevc | SLO | 200 | 183 | 375,6 |
4 | Noriaki Kasai | JPN | 187,5 | 193 | 374,6 |
5 | Kamil Stoch | POL | 186 | 190 | 363,8 |
6 | Roman Koudelka | CZE | 185,5 | 197 | 362,6 |
7 | Anders Fannemel | NOR | 182 | 187 | 352,5 |
8 | Dmitri Wassiljew | RUS | 197 | 175 | 350,2 |
9 | Thomas Diethart | AUT | 183 | 184 | 349,0 |
10 | Maciej Kot | POL | 184,5 | 183,5 | 347,8 |
11 | Stefan Kraft | AUT | 184 | 182,5 | 343,6 |
Weiter: | |||||
20 | Michael Hayböck | AUT | 178 | 171,5 | 322,5 |
24 | Gregor Schlierenzauer | AUT | 169,5 | 175,5 | 318,2 |
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