Kopfsache

Test Kinderschihelme: Nur einer macht das Rennen

Leben
14.12.2005 15:26
Ein Schihelm kann 85 Prozent aller Schädel- und Gehirnverletzungen verhindern. Und diese sind bei Kindern aufgrund ihrer Körperproportionen und der schwächeren Muskulatur häufiger als bei Erwachsenen. Deshalb sollten die Kids nur mit Helm auf die Skipiste. Aber mit welchem?

Immer mehr sind behelmt unterwegs, und jeder Helm ist besser als kein Helm. Aber es gibt gravierende Unterschiede. Das Testmagazin „Konsument“ hat gemeinsam mit dem Institut „Sicher Leben“ Schihelme für Jugendliche zwischen zehn und zwölf Jahren unter die Lupe genommen. 13 Modelle zwischen 40 und 100 Euro gingen an den Start, um sich im Labor und in der Praxis zu messen.

Kein "Herminator" unter den Kandidaten
„Konsument“-Fazit: „Einen ‚Herminator’ unter den Schihelmen gibt es nicht. Nur ein Modell bietet guten Schutz bei Stürzen, die restlichen sind in puncto Stoßdämpfung bestenfalls durchschnittlich“, berichtet VKI-Chef Franz Floss. Gold gibt’s bei diesem Test nicht, Silber teilen sich – mit „guten“ Gesamtergebnissen – „Salomon“, „Briko“ und „Carrera“. Die meisten Kandidaten landen im Mittelfeld, „EQ Scraper Freer“ schafft es mit “weniger zufriedenstellend” nur knapp ins Ziel.

Klarer Favorit
Bereits nach dem ersten Durchgang – der technischen Prüfung – lag ein Modell klar in Führung: „Salomon Mach 2 JR“ bestand als einziger Helm im Test die Stoßdämpfungsprüfung mit „gut“ – er bietet damit den besten Schutz auf der Piste. Einer extrem hohen Kopfbelastung sind Kinder bei einem Sturz dagegen mit „EQ Scraper Free“ ausgesetzt. Die restlichen Modelle schneiden in diesem Prüfpunkt nur „durchschnittlich“ ab. Problemlos bestanden haben dagegen alle die Durchdringungsprüfung – der Dummykopf wurde bei keinem Modell von der eindringenden Prüfspitze berührt. 

Mängel in der Verarbeitung stellten die „Konsument“-Tester vor allem – aber nicht ausschließlich – bei den billigeren Produkten fest: Am schlechtesten schneidet bei diesem Kriterium „Alpina twister“ ab – er zählt mit 80 Euro allerdings zu den teuersten im Test. Zudem hat der Helm als einziger die Scheuerprüfung nicht bestanden. 

Tadellos klappt bei allen Modellen die Verständigung mit aufgesetztem Helm, auch in puncto Sichtbeeinträchtigung durch den Kopfschutz haben die Tester nichts auszusetzen. 

Praxistest am Gletscher
Während die Helme im technischen Test vorwiegend mit durchschnittlichen Ergebnissen ins Ziel kamen, waren die Modelle beim Praxistest am Hintertuxer Gletscher überzeugender. Zwar gab’s auch hier Schwächen, doch insgesamt stellen die testenden Nachwuchs-Rennläufer den Helmen ein „gutes“ Zeugnis aus. Nur „Salomon fierce“ wurde „durchschnittlich“ bewertet. 

Die Passform ist bei den meisten Modellen mäßig, „sehr gut“ passen nur „Briko“ und „Carrera“. Wenig zufrieden waren die jungen Tester mit den Helmen von „Scott“ und „Marker“. 

Ein wichtiges Ausstattungsdetail sind verstellbare Belüftungsöffnungen, damit an warmen Tagen kein Hitzestau entsteht. Mit „Carrera“, „Etto“ und „Giro“ kommen Kids leicht ins Schwitzen – die Helme haben keine Belüftungsöffnungen. 

Rasterverschlüsse haben im Vergleich zu Schnappverschlüssen bei den Schülern die Nase vorn – sie lassen sich mit dicken Handschuhen leichter schließen.  

Tipps für den Helmkauf

  • Nicht auf die Größenangaben verlassen. Ein und dieselbe Helmgröße kann einmal exakt passen, beim nächsten Modell aber nicht.
  • Die richtige Größe. Der Helm passt dann, wenn der unbefestigte Helm bei ruckartigen Seitwärtsbewegungen des Kopfes nicht verrutscht. Kinder sollen nicht in einen zu großen Helm „hineinwachsen“, da sich die Kopfgröße nicht so schnell ändert. Brillenträger probieren am besten immer mit Brille.
  • Regelmäßig austauschen. Wenn der Helm viel genutzt wird, kann das Material nach drei bis vier Jahren spröde sein. Dann muss ein neuer Helm her. Wird der Schihelm bei einem Sturz in Mitleidenschaft gezogen, sollte er ebenfalls ausgetauscht werden.

 

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(Bild: kmm)



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