Smartphone-Tablet

So schlägt sich Asus’ neues PadFone im Test

Elektronik
08.03.2014 09:00
Nach PadFone, PadFone 2 und PadFone Infinity legt der taiwanesische Computerhersteller Asus jetzt mit dem "The new PadFone" die inzwischen vierte Auflage seines Smartphones mit ansteckbarer "Tablet-Hülle" vor. krone.at hat sich das ungewöhnliche Gespann näher angeschaut.

Es ist zweifelsohne eines der spannenderen Hybrid-Geräte der jüngeren Zeit: Wo andere Hersteller Notebooks durch spezielle Klapp- und Drehmechanismen sowie abnehmbare Tastaturdocks in Tablets verwandeln und umgekehrt, rüstet Asus sein PadFone durch einen simplen Kniff vom Smartphone zum Tablet auf.

Das eigentliche PadFone, ein fünf Zoll großes Smartphone, muss dazu lediglich in einen Einschub auf der Rückseite des Tablet-Teils, der PadFone Station, gesteckt werden. Das Tablet-Dock selbst ist mit Ausnahme des größeren Displays, eines zusätzlichen Akkus sowie eines Lautsprechers nur leere Hülle: Sämtliche Technik – sowohl Prozessor, RAM und Speicher als auch Hauptkamera – steckt im Smartphone.

Potentes Smartphone
Das PadFone ist dafür entsprechend potent ausgestattet: Mit dem Snapdragon 800 von Qualcomm sorgt der schnellste derzeit erhältliche Chipsatz für mobile Android-Geräte für den nötigen Vortrieb. Seine vier Kerne takten mit jeweils 2,2 GHz und erlauben im Zusammenspiel mit zwei Gigabyte RAM ein flüssiges Arbeiten. Der interne Speicher beläuft sich zwar nur auf 16 Gigabyte (zur freien Verfügung stehen knapp elf Gigabyte), lässt sich mit der neuen Version des Geräts aber erstmals mittels microSD um bis zu 64 Gigabyte erweitern.

Die sonstige Ausstattung lässt keine Wünsche offen und ist absolut "State of the Art": Ins Internet gelangt das PadFone unterwegs wahlweise via schnellem DC-HSPA oder LTE, für Konnektivität in den eigenen vier Wänden ist dank Dualband-WLAN bis rauf zum ac-Standard gesorgt. GPS und GLONASS, Beschleunigungs-, Licht- und Bewegungssensoren und ein elektronischer Kompass sowie zwei Kameras runden das Angebot ab.

Sehr gute Kamera und Verarbeitung
Letztere lösen mit zwei (Front) und 13 Megapixeln (Rückseite) auf und liefern aufgrund einer Anfangsblende von F/2.0 sowie einem unterstützenden LED-Blitz auch bei wenig Licht noch überzeugende Ergebnisse. Filmen kann man mit dem PadFone auch, und zwar in Full-HD. Auf einen Bildstabilisator muss dabei allerdings ebenso verzichtet werden wie auf einen dezidierten Kameraauslöser.

In Hinblick auf die Verarbeitung erweist sich das Smartphone als echte Überraschung: Mit seinen Abmessungen von 143,5 x 72,8 x 8,9 Millimetern und einem Gewicht von 145 Gramm ist das PadFone zwar nicht das zierlichste Gerät, liegt trotz seiner gedrungenen Form aber noch immer angenehm in der Hand. Dafür zeichnet letztlich auch das in "Titanium Black" gehaltene und absolut hochwertig wirkende Alu-Chassis des PadFone mit seinen angeschliffenen Kanten verantwortlich.

Knackiges, aber spiegelndes Display
Das IPS-Display des Smartphones löst nun wie jenes des Tablets mit Full HD auf, also 1.920 x 1.080 Pixeln (bzw. 1.920 x 1.200 Pixeln bei der PadFone Station), und bringt Farben knackig-kontrastreich zur Geltung. An der oftmals bemängelten Helligkeitsautomatik, die das Bild sehr stark dimmen soll, hatten wir nichts auszusetzen, wohl aber an den Spiegelungen des Displays, die bereits bei wenig einfallendem Umgebungslicht störend zutage treten.

Mit Spiegelungen hat auch die Tablet-Einheit zu kämpfen, sobald das auf der Rückseite eingesteckte Smartphone per Mini-USB erst einmal mit ihr gekoppelt ist. Hinsichtlich Farbdarstellung, Kontrast und Schärfe gibt es jedoch nichts zu kritisieren, und auch auf Eingaben reagiert das Tablet prompt und tadellos.

Das Umschalten vom kleinen Smartphone- auf das große Tablet-Bild erfolgt beim Einstecken automatisch nach kurzer Verzögerung – vorausgesetzt, die geöffneten Applikationen unterstützen jedoch auch den "dynamischen Anzeigewechsel", was sie allerdings nur in den seltensten Fällen tun. Es empfiehlt sich daher, Apps vor dem Wechsel in den Tablet-Modus auf dem Smartphone zu schließen, gleiches gilt im umgekehrten Fall, also dem Wechsel zurück aufs kleine Display.

PadFone Station verbesserungswürdig
Während sich über diese Schwäche getrost hinweg sehen lässt, bereitete uns eine ganz andere Sache viel eher "Probleme": das Gewicht und dessen Verteilung. Das Eigengewicht von 532 Gramm mit den 145 Gramm des Smartphones zusammengerechnet, kommt die Tablet-Einheit mit ihren Abmessungen von 246,6 x 181,6 x 10 Millimetern auf ein Gesamtgewicht von recht stolzen 677 Gramm, die sich durch den Einschub für das Smartphone vorwiegend auf die Tablet-Mitte verteilen. Das neue PadFone mit nur einer Hand zu halten, entpuppt sich dadurch recht schnell als ziemlich ermüdende Sache.

Ebenfalls verbesserungswürdig sind unserer Meinung nach die Lautsprecher der Tablet-Einheit. Sie ertönen zum einen nur in Mono und sind zum anderen eher ungünstig weit oben auf der Rückseite angebracht, wo sie gerne schnell von der rechten Hand des Nutzers verdeckt werden. Spätestens bei der fünften Auflage des PadFone wären also vorderseitig angebrachte Stereo-Lautsprecher wünschenswert.

Lange Laufzeit - zumindest im Tablet-Modus
Vorbildlich ist hingegen die Akkuleistung des Tablet-Teils. Während es der 2.400-mAh-Akku des Smartphones im besten Fall nur auf anderthalb Tage schafft, sorgt der mit 5.000 mAh mehr als doppelt so große Akku des Tablets für viele, viele Stunden Extra-Leistung ohne Ladepause.

Fazit: Zum Preis von derzeit günstigstenfalls rund 450 Euro erhalten Käufer des PadFone A86 von Asus ein absolut vollwertiges Smartphone, das sehr gut ausgestattet (Snapdragon 800, Full HD, microSD) und hochwertig verarbeitet ist. Wer gut 270 Euro drauflegt (das derzeit günstigste Angebot für PadFone und PadFone Station liegt bei rund 721 Euro), der erhält noch ein Full-HD-Tablet dazu – zumindest ein halbes. Denn ohne das dazugehörige Smartphone, und das ist die Krux, lässt sich mit dem Tablet-Dock nichts anfangen. Wer also zwei unabhängig voneinander funktionierende Geräte sucht, der ist beim PadFone vermutlich fehl am Platz. Wer sich hingegen nur selten ein Tablet zu seinem Smartphone wünscht und sich dann nicht lange mit dem Synchronisieren von Dateien und Einstellungen aufhalten möchte, der sollte sich das das PadFone dringend genauer anschauen.

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