Stammzellenerfolg

Menschliche Nervenzellen arbeiten im Mäusehirn

Wissenschaft
13.12.2005 11:22
In einem bisher einzigartigen Experiment haben US-Forscher gezeigt, dass embryonale Stammzellen vom Menschen im Hirn von Mäusen funktionierende Nervenzellen bilden.

Diese Methode könne neue Einblicke in die Entwicklung menschlicher Hirnzellen bieten und die Erforschung von Nervenleiden wie Alzheimer und Parkinson vorantreiben, berichtet das Team um Fred Gage vom Salk-Institut für Biologische Studien in La Jolla (Kalifornien). Außerdem ermögliche ein solches, dringend benötigtes "Maus-Modell", neue Wirkstoffe und Medikamente gegen diese und andere schwere Nervenleiden zu testen.

Gage und Kollegen stellen ihre vielversprechenden Experimente im Fachblatt "Proceedings of the National Academy of Sciences" (DOI: 10.1073/pnas.0509315102) vor. Das Team injizierte humane embryonale Stammzellen (hESCs) in das Hirn von Mäuseföten und verfolgte, wie aus den Stammzellen adulte humane Nervenzellen wurden.

Nervenzellen wirklich in Aktion
Zwei Monate nach der Transplantation hatten sich die menschlichen Stammzellen über das Hirn der Nager verteilt und in den verschiedensten Regionen angesiedelt. Etwa 18 Monate nach den Injektionen belegte ein Test der elektrischen Eigenschaften, dass die humanen adulten Nervenzellen auch wirklich in Aktion waren.

Frühere Versuche hatten bereits gezeigt, dass sich menschliche embryonale Stammzellen im Mäusehirn ansiedeln können, es war aber nicht geklärt, ob die resultierenden Zellen auch tatsächlich funktionierten. Außerdem wurden die injizierten menschlichen Zellen oft abgestoßen oder bildeten Tumore.

Diese Probleme konnte die Gruppe um Gage umgehen, indem sie die Stammzellen auf Mäuse in einem sehr frühen, fötalen Stadium übertrug.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele