"Erzählen nur Lügen"

Remini: Wegen Tochter aus Scientology ausgestiegen

Adabei
28.02.2014 11:53
Seit ihrer Kindheit war "King of Queens"-Star Leah Remini Mitglied von Scientology. Im letzten Jahr entschied sie sich jedoch dafür, der Sekte den Rücken zu kehren. Grund dafür sei die Sorge um ihre Tochter gewesen, sagt die Schauspielerin jetzt in einem Interview mit "Buzzfeed". Dort erzählt sie auch, wie sehr sie das Leben mit Scientology geprägt hat und wie sie jetzt auf diese Zeit zurückblickt.

Nach ihrem Ausstieg aus Scientology lässt sich Leah Remini nicht mundtot machen und wettert jetzt in einem Interview über die Kirche. "Ich habe festgestellt, dass alles, was mich Scientology gelehrt hat, eine Lüge war", erklärt die Seriendarstellerin dort. Bereits als Kind zog Remini mit ihrer Mutter und Schwester von Brooklyn ins Hauptquartier von Scientology nach Clearwater in Florida. "Wir haben einen Mittelklasse-Lebensstil für ein heruntergekommenes Motel am Highway eingetauscht", erinnert sie sich zurück.

Das Zimmer musste sich die mittlerweile 43-Jährige nicht nur mit ihrer Schwester, sondern auch mit sechs anderen Mädchen teilen. "Wir wurden von unserer Mutter getrennt und mussten unzählige Verträge unterschreiben, die wir inhaltlich nicht verstanden", erzählt Remini weiter. "Wir haben immer gefragt: 'Warum tut ihr uns das an? Warum sind wir hier?'"

"Wenn man sich weigerte, drohten schwere Konsequenzen"
Der Alltag bei Scientology sei zudem die Hölle gewesen, fährt die "King of Queens"-Darstellerin fort. "Wir mussten von früh morgens bis spät in die Nacht arbeiten. Es gab kaum Zeit für die Schule, es gab kein Nein, es gab keine Müdigkeit." Zu ihren Aufgaben hätten auch harte körperliche Arbeiten gehört, wie beispielsweise auch Umbauarbeiten in der Kirche. "Wenn man sich weigerte, drohten schwere Konsequenzen", so Remini.

Auch als die Familie nach Los Angeles zog und Leah Remini anfing, an ihrer Schauspielkarriere zu arbeiten, stand Scientology immer noch an erster Stelle. Ihre Mutter habe ihr erlaubt, die Schule zu schwänzen, solange sie nur weiterhin die Kurse der Glaubensgemeinschaft besuchte. "Für meine Mutter verpasste ich keine Bildung. Es zählte nur Scientology und dass wir keine Drogen nahmen."

Sorge um Tochter bewegte sie zum Ausstieg
Jahrelang habe sie all das nicht wirklich hinterfragt, gesteht Remini heute. Erst als ihre Tochter Sofia (9) in das Alter kam, in dem sie in der Kirche aktiv werden musste, seien ihr Zweifel gekommen. "Ich habe über meine eigene Kindheit nachgedacht und über meine Wut auf meine Mutter, weil sie nie zu Hause war. Sie dachte, sie würde den Planeten retten. Das ist das, was die Kirche dir einredet."

Die Sorge, dass ihre Tochter sich ähnlich verlassen fühlen könnte wie einst sie selbst, habe sie dazu getrieben, mit anderen Scientologen über dieses Thema zu sprechen. Sie habe ihre Zweifel geäußert und vorgeschlagen, andere Wege einzuschlagen. Doch die Reaktionen seien niederschmetternd gewesen, so Remini weiter: "Sie wollten nichts ändern. Es hat sie nicht interessiert. Das ging in meinen Augen gegen alles, für das wir standen."

Nur eine Furcht habe ihre Freunde wirklich geplagt: "Sie hatten Angst, dass ich durch meine Zweifel ihr Leben zerstören könnte, wenn sie weiterhin zu mir hielten", ist Remini immer noch geschockt. "Es war ihnen egal, ob sie das Richtige tun. Das zeigte mir: Alles, was uns die Kirche beigebracht hat, war eine Lüge."

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(Bild: kmm)



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