Haustiere als Köder?

Sbg: Kinder entdeckten zahlreiche Tierkadaver

Tierecke
27.02.2014 11:56
Einen grausigen Fund haben Kinder aus Pebering bei Eugendorf in Salzburg am Dienstag gemacht. Sie entdeckten Tierkadaver in und neben einem Entwässerungsgraben vor einem Jägerhochstand. Darunter befanden sich abgetrennte Gliedmaßen von Katzen, Rehen, und Vögeln. Die Tiere wurden vermutlich als Fuchsköder verwendet.

"Die Eltern verständigten uns, da die Kinder besonders vom Anblick eines Katzenkopfes schwer geschockt waren", schilder Janina
Koster vom Österreichischen Tierschutzverein die Situation. Der ÖTV unternahm daraufhin am Mittwoch einen Lokalaugenschein und barg etwa sieben Kadaver aus dem Gewässer. Teilweise war der Verwesungsprozess so weit fortgeschritten, dass eine Bergung nicht mehr möglich war.

Katzenfelle mit Schroteinschüssen
"Ein Katzenfell in relativ gutem Zustand wies eindeutige Schroteinschüsse auf, die aus nächster Nähe erfolgten. Dies erlaubt den Schluss, dass es sich dabei nicht um verwilderte Streuner, sondern um zahme Hauskatzen handelte", ist Koster entsetzt. Ein Jäger, der vor Ort erschien, räumte ein, Katzen im Rahmen der
gesetzlichen Regelungen zu erschießen und deren Körperteile dann zum Anlocken von Füchsen auszulegen.

Tote Haustiere als Köder verwendet?
Tatsächlich dürfen laut dem Salzburger Landesjagdgesetz im Wald herumstreifende Katzen erschossen werden. Für die Tierschützer bleibt allerdings unverständlich, wieso die Kadaver in einem Gewässer deponiert wurden. Der ÖTV fand vor Ort auch viele Fischüberreste, ein Bein eines großen Vogels - vermutlich handelte es sich um einen Fischreiher oder Storch -, sowie eine ganze Krähe.

ÖTV für Verbot von Haustierabschüssen
"Für uns ist damit leider erneut der Beweis erbracht, dass unzählige Haustiere von Jägern erschossen werden und es sich nicht, wie stets von der Jägerschaft behauptet, um Einzelfälle handelt. Das tote Haustier ist nach wie vor Besitz seines Halters und müsste diesem auch zurückgegeben werden, anstatt zerteilt als Köder verwendet zu werden", so Koster. Der Österreichische Tierschutzverein will sich weiterhin für ein Verbot von Haustierabschüssen einsetzen.

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