"Akute Geldnot"

28-Jährige überfiel Bank: 18 Monate teilbedingt

Österreich
26.02.2014 13:16
Eine Oberösterreicherin ist nach einem Banküberfall in Ohlsdorf im Bezirk Gmunden am Mittwoch in Wels zu 18 Monaten Haft, sechs davon unbedingt, verurteilt worden. Die Frau hatte bei ihrer Flucht einen Teil der Beute verloren und war zudem von einer Passantin erkannt worden, weshalb die 28-Jährige bei ihrer Ankunft zu Hause bereits von Beamten erwartet und festgenommen wurde. Das Motiv der jungen Frau für den Überfall: hohe Schulden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

"Das ist ein Überfall! Gib mir das Geld! Kein Alarm!" Mit diesen Worten bedrohte die Frau am 12. Dezember des Vorjahres eine Bankangestellte, unter ihre Jacke täuschte sie mit einem Stück Fliese eine Waffe vor. Die Mitarbeiterin - sie befindet sich nach wie vor in Therapie - glaubte wegen der korpulenten Figur der mit einer Sturmhaube und Sonnenbrille maskierten Räuberin, es mit einem Mann zu tun zu haben. Sie gab ihr insgesamt 10.373 Euro. Beim Verlassen des Gebäudes verlor die Täterin bereits mehrere Geldscheine, beim Einsteigen ins Auto kamen ihr weitere Banknoten abhanden.

Angeklagte in "permanenter akuter Geldnot"
Mit der verbliebenen Beute fuhr die 28-Jährige zu einer Möbelfirma, um dort eine Bestellung abzuholen und zu bezahlen. Als die Frau nach Hause kam, wartete schon die Polizei auf sie. Eine Passantin hatte sie erkannt und Alarm geschlagen.

Ihr Mann verdiene zwar gut, so die Angeklagte. Sie selbst leide aber unter "permanenter akuter Geldnot", hatte es einen Tag nach ihrer Festnahme geheißen. Wie bereits gegenüber den Ermittlern zeigte sich die Beschuldigte auch im Schöffenprozess geständig und sagte, dass es ihr "furchtbar leid" tue. Ihr Verteidiger sprach von einer "sinnlosen Kurzschlusshandlung". Aufgrund ihrer Tollpatschigkeit sei die Tat seiner Mandantin von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen.

Es handle sich zwar um keine Schwerkriminelle im herkömmlichen Sinn, räumte die Staatsanwältin ein. Raub sei aber kein Bagatelldelikt, sondern ein Verbrechen.

28-Jährige hatte mit einer höheren Strafe gerechnet
Nach der Urteilsverkündung sagte die Angeklagte, die um eine Fußfessel ansuchen kann, dass sie mit einer höheren Strafe gerechnet habe. Der Strafrahmen betrug bis zu zehn Jahre. Der Teil des erbeuteten Geldes, den die Frau bereits ausgegeben hatte, wurde von ihren Schwiegereltern an die Bank zurückgezahlt.

Die Beschuldigte nahm das Urteil an, die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab.

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