Dürr war vor seinem positiven Dopingtest die personifizierte Hoffnung im heimischen Langlauf. Er hatte es allen Widrigkeiten zum Trotz in die Weltspitze geschafft. Eine Rolle, die dem 26-Jährigen über den Kopf gewachsen war.
"Ich hatte Angst, dass die Saison den Bach runtergeht"
In einem Interview mit der "Sportwoche" erklärte er, warum er seit Mai 2013 zum Blutdoping-Mittel EPO griff: "Ich war mit meinem Leben überfordert. Mein kleiner Sohn hat nur geschrien, ich konnte nicht schlafen. Ich hatte Angst, dass die Saison den Bach runtergeht. Mit meinem Verdienst kannst du eine Familie nie im Leben durchbringen."
"Ich war blöd, aber nicht so blöd"
Ein Typ aus Ex-Jugoslawien habe ihm da ein Angebot gemacht - inklusive Einnahmeplan. "Von den empfohlenen Dosen nahm ich nur die Hälfte, um nur ja auf der sicheren Seite zu sein", gesteht Dürr. Der positive Test nach einer Kontrolle am 18. Februar beim Training in Osttirol habe ihn deswegen überrascht: "Für Olympia habe ich nochmals nach unten geschraubt. Ich war blöd, aber nicht so blöd."
Die Doppelrolle als sauberer Sportler und Blutdoper habe ihn die ganze Zeit belastet: "Die eigene Frau, die Eltern und Geschwister anzulügen - das war das Allerschlimmste." Dürr will jetzt alles auspacken, eine Rückkehr in den Langlaufsport ist aber kein Thema: "Ich würde meinem Sport nichts Gutes tun."
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