Am Sonntag wurde Marius (Bild) im Kopenhagener Zoo getötet, einer Autopsie unterzogen und anschließend Löwen zum Fraß vorgeworfen - allen Protesten zum Trotz. Man habe damit Inzucht verhindert, so die Erklärung der Verantwortlichen (siehe Infobox).
Weiterer Marius auf Abschussliste
Ein ähnliches Schicksal droht nun Marius Nummer zwei aus dem Jyllands Park Zoo. Derzeit lebt er dort mit einem weiteren Bullen, doch nachdem der Tierpark die Erlaubnis erhalten hat, am europäischen Zuchtprogramm teilzunehmen, ist sein Leben in Gefahr: Sollte eine weibliche Giraffe einziehen, müsse Marius weichen, ließ der Zoo wissen.
Für das Tier einen anderen Platz zu finden, könnte schwierig werden - Marius sei für die Zucht nicht geeignet, hieß es vom Jyllands Park Zoo. "Wenn uns gesagt würde, dass wir ihn einschläfern müssen, würden wir das selbstverständlich tun", so Tierpfleger Janni Lojtved Poulsen gegenüber dem "Guardian". Der Protest gegen die Tötung des 18 Monate alten Marius in Kopenhagen werde die Entscheidung nicht beeinflussen: "Wir stehen hinter Kopenhagen und hätten dasselbe getan."
Giraffen-Tötung auch in Wien denkbar
Übrigens wäre auch in Österreich ein ähnliches Vorgehen möglich. Die Organisation EndZOO bezeichnete am Mittwoch das Giraffenbaby "Lubango" in Schönbrunn als "potenziellen Todeskandidaten". Dem Tier drohe ein ähnliches Schicksal wie Marius, hieß es. Schönbrunn-Sprecherin Johanna Bukovsky dementierte allerdings: "Bei Lubango ist das kein Thema." Fachtierarzt Thomas Voracek vom Tiergarten Schönbrunn hatte allerdings bereits zuvor erklärt, theoretisch wäre die Einschläferung einer Giraffe auch in Wien denkbar - wenn sie, wie in Dänemark, wegen Inzuchtgefahr in keinem anderen Zoo Aufnahme fände (siehe Infobox).
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