Vom Boss gemobbt

Job bei Apple laut Ex-Mitarbeiter Hölle auf Erden

Elektronik
13.02.2014 10:45
Für viele Menschen gilt der kalifornische Elektronikhersteller Apple als einer der Top-Arbeitgeber in der Branche. Jetzt hat ein ehemaliger Mitarbeiter mit dem Milliardenkonzern abgerechnet und im Netz über die Arbeitsbedingungen in der Konzernzentrale des iPhone-Herstellers geklagt. Sein Job bei Apple sei die Hölle auf Erden gewesen, so der Designer Jordan Price, der von seinem Boss sogar gemobbt worden sein soll.

Es scheint, als bräuchte man nicht in die Megafabriken des taiwanesischen Foxconn-Konzerns zu blicken, wenn man nach menschlichem Leid in Zusammenhang mit dem iPhone-Hersteller sucht.

Auch die Arbeitsbedingungen bei Apple am Firmensitz in Cupertino sollen nämlich nicht so gut sein wie gemeinhin angenommen, berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf den ehemaligen Apple-Designer Jordan Price.

Vom Chef gemobbt, der Kreativität beraubt
Der beschreibt in einem nach seiner Kündigung bei Apple veröffentlichten Artikel, dass seine Arbeit bei Apple die Hölle auf Erden gewesen sei. Laut Price sei Apples Bürokratieapparat dermaßen aufgebläht, dass es nach Dienstantritt ein ganzes Monat dauerte, bis er sich endlich am Server einloggen konnte. Ständige Meetings sollen der Arbeit zudem die Kreativität geraubt haben, für die Apple so berühmt ist.

Der Designer kreidet Apple auch an, keine flexiblen Arbeitszeiten zuzulassen und es Mitarbeitern mit Familie so schwerer zu machen, als es sein müsste. Wegen seiner Dienstzeiten habe Price einmal eine ganze Woche seine Tochter nicht gesehen, schreibt er.

Die schlimmsten Erlebnisse schildert er allerdings in Zusammenhang mit seinem Vorgesetzten. Der soll immer wieder bösartige Scherze auf Prices Kosten gemacht, ihn regelrecht gemobbt haben. Und auch die anderen Mitarbeiter seien nicht sicher vor dem jähzornigen Boss gewesen, heißt es.

Nach einem Monat wieder gekündigt
Wie das Magazin berichtet, herrscht üblicherweise strenge Geheimhaltung, wenn es um die Arbeit bei Apple geht - offiziell, um es der Konkurrenz nicht zu leicht zu machen. Kein Wunder also, dass der Artikel des ehemaligen Mitarbeiters bei Apple für Unmut sorgt. Mehrere Mitarbeiter des Konzerns sollen sich in Technikforen bereits über Price beklagt haben.

Dessen Tätigkeit bei Apple war von recht kurzer Dauer. Obwohl er den Designer-Posten beim iPhone-Hersteller vor Dienstantritt stets für einen Traumjob gehalten hatte, hielt es Price offenbar nur ein einziges Monat in der Konzernzentrale in Cupertino aus. Am Tag nach der Kündigung verfasste er seinen Artikel, an dessen Ende er auch gleich nach einem neuen Arbeitgeber sucht.

Apple immer wieder wegen Arbeitsbedingungen in der Kritik
Apple kommt immer wieder wegen harter Arbeitsbedingungen in die Kritik, allerdings üblicherweise wegen des Auftragsfertigers Foxconn in China. Der iPhone-Fertiger sorgte in den vergangenen Jahren mit Kinder- und Zwangsarbeit, einer Selbstmordserie und teils viel zu langen Dienstzeiten für Schlagzeilen.

Apple gelobte nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen Foxconn Besserung und ist laut eigenen Angaben seither bemüht, die Bedingungen der Arbeiter zu verbessern. Erst kürzlich hatte der iPhone-Konzern vermeldet, keine Mineralien aus Konfliktregionen mehr verwenden zu wollen und die Durchschnittsarbeitszeit der Arbeiter auf unter 50 Stunden gesenkt zu haben (siehe Infobox).

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