Große Pläne

Lenovo will Handy-Pionier Motorola rasch sanieren

Elektronik
13.02.2014 13:45
Der weltgrößte PC-Hersteller Lenovo will die jahrelangen hohen Verluste beim Handy-Pionier Motorola nach der geplanten Übernahme schnell stoppen. Er solle nur wenige Quartale dauern, sagte Lenovo-Chef Yang Yuanqing am Donnerstag nach Vorlage aktueller Quartalszahlen. Der chinesische Konzern will Motorola dem bisherigen Besitzer Google abkaufen und dafür knapp drei Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro) zahlen.

Motorola machte allein im vergangenen Jahr einen operativen Verlust von mehr als einer Milliarde Dollar. Mit der US-Marke will Lenovo seinen Vorstoß ins Smartphone-Geschäft beschleunigen. Das Unternehmen verkauft seine Smartphones bisher vor allem in China. Im vergangenen Quartal reichte schon das für den vierten Platz im weltweiten Smartphone-Geschäft mit einem Anteil von 4,6 Prozent, wie die Marktforschungsfirma Gartner errechnete. Mit knapp 13 Millionen Geräten steigerte Lenovo den Absatz im Jahresvergleich um mehr als 50 Prozent.

Ein Drittel mehr Gewinn bei Computern
Im Computergeschäft, dem bisherigen Schwerpunkt, lief es für Lenovo zuletzt gut. Im Weihnachtsquartal gab es einen kräftigen Gewinnsprung. Lenovo verdiente 265 Millionen Dollar, das waren 30 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg in dem Ende Dezember abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal um 15 Prozent auf 10,8 Milliarden Dollar, wie Lenovo mitteilte.

Der chinesische Konzern ist die Nummer eins im PC-Geschäft. Doch der Markt für klassische Notebooks und Desktop-Rechner sackte im vergangenen Jahr um zehn Prozent ab, weil die Kunden lieber zu Smartphones und Tablets greifen. Lenovo konnte zwar auch gegen diesen Trend wachsen, blickt für künftiges Wachstum aber auf andere Bereiche. Neben Smartphones sind dies Server.

Noch wird das Lenovo-Geschäft aber vom PC dominiert. Im vergangenen Quartal wurde knapp die Hälfte der Erlöse mit Notebooks erwirtschaftet und rund 30 Prozent mit Desktop-Geräten. Der Anteil der mobilen Technik wie Smartphones und Tablets rückte im Jahresvergleich von 10,7 auf 16 Prozent vor.

Kurz vor Motorola IBM-Serversparte geschluckt
Nur wenige Tage vor dem Motorola-Deal mit Google hatte Lenovo im Jänner den Kauf des ertragsschwachen Server-Geschäfts von IBM für 2,3 Milliarden Dollar bekannt gegeben. Lenovo hatte bereits 2005 das Computergeschäft von IBM gekauft und war im Laufe der Zeit zum weltgrößten PC-Hersteller aufgestiegen.

Branchenexperten sehen die jüngsten Zukäufe dennoch auch mit Skepsis. Schließlich kosten Lenovo die Übernahmen fast die Hälfte dessen, was der chinesische Konzern selbst an der Börse wert ist. Zudem sei der Smartphone-Markt mit den Platzhirschen Samsung und Apple bereits äußerst hart umkämpft.

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