SPÖ-Gewerkschafter:

Freunds Arbeitergehalt-Fauxpas kein Thema mehr

Österreich
11.02.2014 15:21
Es war ein heikler Auftritt: Nach seinem Fauxpas in Sachen Arbeitergehälter hat sich Eugen Freund (im Bild mit ÖGB-Präsident Erich Foglar) am Dienstag den sozialdemokratischen Gewerkschaftern als SPÖ-Spitzenkandidat für die EU-Wahl vorgestellt. Irritationen gab es bei der Begegnung keine, vielmehr drückte man einander gegenseitige Wertschätzung aus. In ersten Reaktionen hatten sich Spitzengewerkschafter, nachdem Freund ein durchschnittliches Arbeitergehalt auf 3.000 Euro brutto geschätzt hatte, noch irritiert gezeigt.

Doch mittlerweile scheint die Sache gegessen zu sein. FSG-Chef Wolfgang Katzian meinte vor Beginn der Aussprache mit Freund, die Sache sei bereits längst vergessen. Die heutige Vorstandssitzung der FSG sei eine reine Routineangelegenheit, bei der Freund als Spitzenkandidat seine Vorstellungen für den Wahlkampf darlegen werde. Er genieße jedenfalls die Unterstützung der sozialdemokratischen Gewerkschafter.

Freund: "Diese Sachen werden in den Medien aufgebauscht"
Nach Freunds Einschätzung hat sein Fehler bei der Gehaltsschätzung die Gewerkschafter nicht gegen ihn aufgebracht: "Diese Sachen werden in den Medien aufgebauscht." Den Gewerkschaftern brachte Freund jedenfalls einerseits seine Wertvorstellungen in Sachen EU nahe, andererseits zeigte er sich auch interessiert, welche Anliegen die FSG in Angelegenheiten der Union besonders wichtig erscheinen.

Dass es zur Aussprache gekommen ist, sah Freund als Wunsch beider Seiten. Er sei von der FSG eingeladen worden, habe aber selber gesagt, mit allen Gruppen in der Partei Kontakt aufnehmen zu wollen - und die Gewerkschaft sei eine besonders wichtige Organisation.

Freund war nach seinem Fehlstart als Polit-Quereinsteiger erst einmal von der Bildfläche verschwunden. Am Montag zeigte er sich dann im Rahmen einer Podiumsdiskussion in Wien der Öffentlichkeit. Diskussionsthema waren die kommende EU-Wahl und Österreichs Rolle auf europäischer Ebene. "EU-Politik ist Innenpolitik. Wir müssen uns einmischen, informieren und vor allem diejenigen erreichen, die auch für ein sozial gerechtes Europas sind", war die zentrale Botschaft des Spitzenkandidaten.

Auf Nachfrage künftiges eigenes Gehalt zu niedrig geschätzt
Am Rande der Diskussion wurde er von einem ORF-Reporter nach seinem künftigen Gehalt als EU-Abgeordneter befragt. Erneut konnte Freund keine genaue Aussage treffen. Er meinte, er würde "so um die 6.700 Euro" verdienen. Tatsächlich erhalten EU-Abgeordnete mit allen Zulagen jedoch rund 8.000 Euro brutto.

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