Hauptgrund für die Abschiebungen ist die "Dublin-II-Verordnung", wonach EU-Staaten Asylbewerber in jenen Staat abschieben dürfen, in dem sie erstmals EU-Territorium betreten haben.
Etwa 1.800 Syrer in Grundversorgung
Wie das Innenministerium am Montag mitteilte, sind derzeit rund 1.800 Syrer in Österreich in Grundversorgung. Jene 1.153 Syrer, die Österreich im Vorjahr verlassen mussten, wurden formell "zurückgeschoben", hieß es weiter. "Zurückschiebungen" werden an Ausländern vorgenommen, die innerhalb von sieben Tagen nach einer illegalen Einreise in Österreich aufgegriffen werden.
Damit sind auch die sogenannten Dublin-Überstellungen gemeint. Als "Abschiebung" bezeichnet das Innenministerium hingegen eine polizeilich begleitete bzw. erzwungene Ausreise Fremder, gegen die eine Rückkehrentscheidung, ein Aufenthaltsverbot oder eine Ausweisung durchsetzbar ist.
Grüne bemängeln "ineffektives System"
Die grüne Nationalratsabgeordnete Alev Korun kritisierte im Ö1-Morgenjournal am Montag das "ineffektive System". "Es darf nicht so sein, dass man sieht, der ist aus Syrien und wahrscheinlich ein Flüchtling, und trotzdem setzen wir ihn in einen Zug in ein anderes Land. Es hat gar keinen Sinn, Schutzsuchende wie heiße Kartoffeln hin- und herzuschieben."
Korun forderte Mikl-Leitner auf, sich auf EU-Ebene für ein Ende von "Dublin II" stark zu machen. Stattdessen sollen die EU-Staaten gemeinsam die Kosten für die Aufnahme von Flüchtlingen tragen. Das wäre auch ein Schritt zu mehr Solidarität. Aus dem Innenministerium hieß es, "Dublin II" stehe nicht zur Diskussion.
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