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Xperia Z1 compact: High End für die Hosentasche

Elektronik
08.02.2014 09:00
Mit dem Xperia Z1 hat Sony eines der aktuell besten Android-Smartphones im Sortiment – mit einer Bildschirmdiagonale von fünf Zoll ist der Foto-Hit allerdings vielen Menschen zu klobig. Grund genug für die Japaner, mit dem wasserfesten Xperia Z1 compact ein kompaktes 4,3-Zoll-Handy mit fast identer Hardware wie im Top-Modell auf den Markt zu bringen. krone.at hat getestet, ob die Kompaktvariante mit dem großen Bruder mithalten kann.

Mini-Versionen von High-End-Smartphones hatten bisher die unangenehme Eigenschaft, bis auf den Namen wenig mit dem großen Bruder gemeinsam zu haben. Schwächere Prozessoren, schlechtere Displays, weniger Speicher – solche Abstriche musste man beim Griff zu einem kompakten Android-Smartphone bisher oft in Kauf nehmen. Sony will mit dem Xperia Z1 compact nun auch in der Kompaktklasse leistungsstarke Hardware anbieten.

Flotter Prozessor, viel Arbeitsspeicher
Und tatsächlich: Bis auf das Display steht das Xperia Z1 compact dem großen Bruder (Test in der Infobox) in kaum etwas nach. Beim Prozessor setzt Sony auf den gleichen 2,2 Gigahertz schnellen Snapdragon 800, als Grafikmodul kommt wie im Z1 ein Adreno 330 zum Einsatz.

Die RAM-Ausstattung entspricht mit zwei Gigabyte ebenfalls der größeren Variante. Mit diesen Eckdaten war in unserem Test stets eine flüssige Bedienung des Android-4.3-Geräts gewährleistet. Apps werden flott geöffnet, optisch anspruchsvollere 3D-Games vom Schlage eines "Asphalt 8" laufen butterweich.

720p-Display in der Praxis absolut ausreichend
Einer der Hauptunterschiede zum Xperia Z1 ist das Display. Das löst in der Kompaktvariante nämlich nicht wie jenes im großen Bruder mit Full-HD-Auflösung auf, sondern "nur" mit 720p, also 1.280 mal 720 Bildpunkten. Im Praxistest schadet die geringere Auflösung dem Gerät kaum. Mit einer Pixeldichte von rund 340 dpi liegt das Gerät immer noch deutlich über der Barriere von 300 dpi, ab der für das menschliche Auge keine einzelnen Bildpunkte mehr zu erkennen sind.

Die Farbdarstellung des Displays ist dank Sonys "Triluminos"-Technologie tadellos, die Blickwinkelstabilität gibt ebenfalls keinen Anlass zur Kritik. Ganz so kräftige Farben und sattes Schwarz wie OLED-Displays bringt das IPS-Display nicht zustande, dafür wirken die Farben aber angenehm natürlich. Das Display ist bei maximalen Helligkeitseinstellungen gut abzulesen, kann im Freien aber wie alle Smartphone-Displays spiegeln.

Sehr gute Kamera mit Dämmerlicht-Schwäche
Lobenswert: Sony spendiert dem Xperia Z1 compact die gleiche Kamera wie der größeren Variante. Die liefert stattliche 20,7 Megapixel Auflösung und einen großen 1/2.3-Zoll-Sensor. Bei guten Lichtverhältnissen gelingen damit Fotos, die es in puncto Qualität durchaus mit Kompaktkameras aufnehmen können. Bei Kunst- und Dämmerlicht teilt das Xperia Z1 compact allerdings das Schicksal der meisten anderen Smartphones und produziert Bildrauschen. Da hilft auch der LED-Blitz nichts. Immerhin: Das Rauschen hält sich in Grenzen, vor allem im HDR-Modus gelingen auch bei schlechtem Licht akzeptable Bilder.

In der Praxis verwendet das Xperia Z1 compact beim Fotografieren übrigens nur eine Acht-Megapixel-Auflösung, in der durch die insgesamt hohe Megapixelzahl aber immerhin bis zu dreifach herangezoomt werden kann, ohne einen Qualitätsverlust zu bemerken. Die Kamera-App bietet alles, was man sich von einer solchen erwartet, etwa den bereits angesprochenen HDR-Modus, eine Schnellstartfunktion, Panorama-, Serienbild- und intelligente Automatikmodi.

Erfreulich: Ein physischer Auslöseknopf ist vorhanden. Nett, aber selten nützlich: Wie schon das Z1 bietet auch die Kompaktvariante einen Augmented-Reality-Modus, bei dem Saurier und andere Wesen ins Foto eingefügt werden können. Videos werden im Übrigen mit Full-HD-Qualität aufgenommen.

Aktuelle Funkstandards, LTE an Bord
An der Front verbaut Sony eine Zwei-Megapixel-Kamera, die für Videotelefonie absolut ausreicht. Der mittels microSD-Karte um bis zu 64 Gigabyte erweiterbare Speicher ist 16 Gigabyte groß. Das reicht für den Alltagsgebrauch mehr als aus, wer eine große Musiksammlung sein Eigen nennt, wird sich über das üppige Platzangebot freuen. Und auch beim Fotografieren profitiert man vom großen Speicher.

Ins Internet gelangt das Xperia Z1 compact über den Datenturbo LTE, was in der Praxis angesichts der immer noch teuren LTE-Tarife in Österreich noch keinen allzu großen Vorteil bringt. WLAN ist nach aktuellem ".ac"-Standard an Bord, Bluetooth funkt in der Stromsparvariante 4.0 und NFC sorgt für die unkomplizierte Verbindung mit anderen Geräten. GPS und das russische Pendant GLONASS beherrscht das Smartphone ebenfalls.

Sauber verarbeiteter Fingerabdruckmagnet
Bei Design und Verarbeitung orientiert sich Sony beim Xperia Z1 compact am großen Vorbild. Im Direktvergleich ist das compact-Modell eine Spur dicker als der große Bruder, mit 9,5 Millimeter Dicke ist es aber trotzdem noch recht kompakt.

Das Gewicht beträgt nicht ganz 140 Gramm, das Xperia Z1 compact ist also deutlich leichter als das 170 Gramm schwere Z1. Die Front ist durch kratzfestes Glas geschützt und auch an der Rückseite setzt Sony auf Glas als Gehäusematerial. Das sieht zwar edel aus, macht das in den Farben Schwarz, Weiß, Gelb und Pink erhältliche Gerät aber auch anfällig für Fingerabdrücke. Die Verarbeitungsqualität ist hochwertig, Spalten oder sonstige Mängel waren an unserem weißen Testgerät keine zu erkennen.

Gehäuse sexy und doch wasserdicht
Der Rahmen des Xperia Z1 compact besteht aus Alu und wird von den mit Dichtungen versehenen Schächten für SIM- und microSD-Karten sowie die Ladebuchse unterbrochen. Der Klinkenstecker ist frei zugänglich, trotzdem ist das Gerät wasserdicht und soll Tauchgänge bis in Tiefen von 1,5 Metern überstehen. Zumindest, wenn der Aufenthalt im Wasser nicht länger als 30 Minuten dauert.

Ein Wort zum Design: Das ist zwar durch die Anfälligkeit gegenüber Fingerabdrücken sowohl an der Vorder- als auch der Hinterseite nicht unbedingt praktisch, dafür aber recht sexy. Sony ist hier ein schlichtes und elegantes Gerät gelungen, das durch die zahlreichen Dichtungen eine Aura der Zuverlässigkeit verströmt. Eyecatcher: Der seitlich angeordnete, große silberne Entsperrknopf.

Tägliches Aufladen bleibt notwendig
Der Akku liefert eine Kapazität von 2.300 Milliamperestunden, also 700 weniger als jener im großen Xperia Z1. Weil das kleinere Display – der Hauptstromverbraucher in Smartphones – aber weniger Energie benötigt, sind ungefähr die gleichen Laufzeitwerte drin. Wer das Smartphone intensiv nutzt, muss es täglich ans Netzteil hängen.

Nicht, weil der Akku nach einem Arbeitstag leer wäre - in der Praxis hatten wir noch 50 bis 60 Prozent übrig -, sondern weil er sich über Nacht so weit entladen würde, dass er keinen zweiten vollen Arbeitstag überstehen würde. Es gilt also, was für alle Smartphones gilt: vor dem Schlafengehen Ladegerät anschließen. Das gestaltet sich übrigens durch die Dichtung über der Ladebuchse mühsamer als bei anderen Geräten. Abhilfe schafft hier eine optionale Docking-Station.

Android 4.3 mit praktischen Sony-Extras
Bei der Software setzt Sony auf Android 4.3, ein Update auf Version 4.4 wurde angekündigt. Das Betriebssystem gewährleistet eine große Auswahl an hochwertigen Apps, das Interface hat Sony nur geringfügigen Anpassungen unterzogen.

Nett: Sony liefert hochwertige Multimedia-Apps mit. Besonders die Walkman-App hinterlässt einen guten Eindruck. Grund: Sie spielt nicht nur lokale Musik, sondern streamt auch ins Netzwerk und empfängt auch Streams von dort. Apropos Musik: Der Klang des Smartphones ist angenehm ausgewogen, kann durch verschiedene Klangprofile und Equalizer-Einstellungen aber auch an die eigenen Vorlieben angepasst werden.

Erwähnenswert: Mit dem Xperia Z1 mini hat Sony eine Funktion eingeführt, die den Umstieg von Smartphones anderer Hersteller vereinfachen soll. Xperia Transfer, so der Name der Funktion, "saugt" das alte Smartphone dabei leer wie ein Vampir. Kontakte, Bilder, Musik und dergleichen werden einfach über ein Datenkabel vom alten auf das neue Gerät übertragen. Das klappt entweder am Computer (PC, Mac), aber auch direkt zwischen zwei Smartphones – vorausgesetzt, auf beiden ist die entsprechende Sony-App installiert, die es sowohl für iOS als auch für Android gibt.

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