Bei einem Symposion über Heranwachsende in Wien wies Lehner-Hartmann auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede dabei hin: Buben erleiden mehr und schwerere körperliche Gewalt, Mädchen sind öfter Opfer sexueller Übergriffe. Gewalt dürfe aber nicht nur auf die körperliche Ebene beschränkt werden, auch psychische oder soziale Gewalt durch z.B. Mobbing, Ausgrenzung oder das Beobachten-Müssen von Gewalt an Mutter oder Geschwistern spiele in der Erfahrungswelt der Kinder eine Rolle.
Je jünger ein Kind Opfer von Gewalt wird, desto schwerwiegender sind die Folgen, führte die Religionspädagogin aus. Buben weisen Untersuchungen zufolge höhere Aggressionswerte als Folge von erlittener Gewalt auf als Mädchen. Erlittene Traumatisierungen haben u.a. Probleme beim Umgang mit Aggression oder Intimität zur Folge, Betroffene blieben häufig emotional distanziert und vereinsamten leichter als andere. In schweren Fällen kommt es laut Lehner-Hartmann zu zwanghaften Vergegenwärtigungen der erlittenen Gewalt in "flashbacks". Kontinuierliche Gewalterfahrungen seien schwerer zu verarbeiten als singuläre Ereignisse wie Katastrophen oder Überfälle.
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