Blick nach vorne

Reichelt: “Habe nie ans Aufhören gedacht”

Sport
31.01.2014 12:40
Hannes Reichelt hat am Freitag in Innsbruck erstmals seit seiner wegen eines Bandscheibenvorfalls nötigen Operation über seine sportliche Zukunft gesprochen. Dabei stellte der Radstädter klar, dass er auch im reifen Skifahreralter von 33 jahren nie ans Aufhören gedacht hat. Vielmehr hofft Reichelt, beim Weltcupfinale Mitte März wieder an den Start gehen zu können.

Reichelt, der das Sanatorium Kettenbrücke in Innsbruck am Wochenende wieder verlassen darf, will allerdings nichts überstürzen und muss sich in den kommenden sechs Wochen schonen. Der Salzburger erklärte, dass der Start beim Weltcupfinale zwar ein Ziel sei, er aber nichts riskieren werde, was seine Gesundheit gefährden könnte. "Es gibt ein Leben nach dem Skifahren", erklärte Reichelt, der spätestens in der nächsten Saison wieder ganz der Alte sein will.

Die Rückenprobleme sind schon im Sommer aufgetreten, seit damals war Reichelt daher in Innsbruck bei Michael Gabl, dem späteren Operateur und ärztlichen Leiter des Sanatoriums Kettenbrücke, in Behandlung gewesen. Nachdem über das Hahnenkamm-Wochenende Taubheit in den Beinen aufgetreten war, wurde eine 45-minütige Operation durchgeführt. Das Ende der Olympia-Träume war damit gegeben.

"Mir geht es den Umständen entsprechend gut"
"Mir geht es den Umständen aber entsprechend gut", versicherte Reichelt, der inzwischen aufstehen und sitzen darf. Die Entscheidung, sich "fünf Minuten vor Olympia" und nur 48 Stunden nach seinem Triumph auf der Streif der Operation zu unterziehen, sei eine Einbahnstraße gewesen: "Es war ganz einfach. Doktor Gabl hat mir die Risiken aufgezeigt. Und wenn du das hörst, willst gar nicht mehr weiterfahren."

Auch wenn er mit "weinenden Augen" den olympischen Abfahrtslauf verfolgen wird, sagte er am Freitag: "Das ist zu akzeptieren. Einfach weil ich erstmals seit sechs Monaten ohne Schmerzen dasitzen kann." Dass er als "erster Streifsieger mit Bandscheibenvorfall" in die Ski-Annalen eingehen wird, macht Reichelt nicht stolz. "Zwei Nummern vor meinem Start habe ich überlegt, ob ich wegen der Schmerzen aus der Startbox rausgehen soll. Aber dann habe ich mir gesagt, wenn ich das tue, bin ich der 'Vollhosenscheißer'", schilderte Reichelt die dramatischen Augenblicke.

Während der Siegesfahrt auf der Streif habe er nichts gespürt, aber im Ziel konnte er kaum mehr stehen und musste sich bei den Interviews auf den Skiern abstützten. "Ich habe nur geschaut, dass keiner etwas merkt", erzählte Reichelt.

Reichelt wird wieder völlig gesund
Reichelt wird am Samstag nach Hause entlassen. In zwei Wochen wird mit einem Bewegungsprogramm begonnen, in weiteren Wochen mit der Physiotherapie. Reichelt wird vom Rückenspezialisten Gabl noch weitere sechs Monate konsequent begleitet. "Aber er wird wieder vollkommen gesund", betonte Gabl, auch wenn beim Salzburger eine weitere "degenerierte" Bandscheibe festgestellt worden ist. Das sei aber kein Problem.

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(Bild: KMM)



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