Toshiba Encore

Tablet-Winzling mit vollwertigem Windows 8 im Test

Elektronik
02.02.2014 09:00
Tablets mit Windows 8 sind nach wie vor rar gesät, vor allem solche mit einer vollwertigen Version des Microsoft-Betriebssystems. Toshiba hat dies erkannt und bringt daher nun mit dem "Encore" ein vielversprechendes Gerät auf den Markt, das nicht nur ausdauernd und relativ leistungsstark ist, sondern auch günstig – und zwar ohne dass dafür Einschränkungen bei der Funktionalität in Kauf genommen werden müssten. Eine nicht ganz unbedeutende Schwäche hat das Acht-Zoll-Tablet dann aber doch, wie der krone.at-Test zeigt.

Toshibas Encore ist eines der ersten Windows-8-Geräte mit Intels für den Tabletgebrauch optimierter Atom-CPU der "Bay Trail"-Generation. Die verspricht nicht nur lange Laufzeiten, sondern auch sämtliche Annehmlichkeiten eines Windows-PCs, und das im handlichen Format: 213 x 135,9 x 10,68 Millimeter misst das Gerät und bringt dabei 445 Gramm auf die Waage. Damit ist das Encore verglichen mit Tablets gleicher Größe zwar kein Leichtgewicht, lässt sich aber immer noch angenehm halten. Die geriffelte Plastik-Rückseite verhindert dabei ein versehentliches Abrutschen.

Entlang der Gehäusekante bietet das Encore zunächst wenig Überraschungen: An der Unterseite warten die für Geräte dieser Größe typisch höhenlastigen Stereo-Lautsprecher, die bei einer Nutzung des Tablets im Querformat teils von der Hand verdeckt werden. Auf der rechten Seite befinden sich die obligatorische Lautstärkewippe sowie der Ein- und Ausschalter, auf der gegenüberliegenden Seite verbaut Toshiba einen micro-SD-Slot, mit dem sich der je nach Ausstattungsvariante 32 oder 64 Gigabyte große interne Speicher um bis zu 64 Gigabyte kostengünstig erweitern lässt.

Nur eine Schnittstelle für zwei Funktionen
An der oberen Kante befinden sich neben der kombinierten Kopfhörer-Mikrofon-Buchse ein micro-HDMI- sowie ein micro-USB-Port. Ersterer erlaubt es dem Nutzer, das Encore an externe Monitore oder Fernseher anzuschließen. Zweiteres dient dem Toshiba-Tablet zur Stromzufuhr sowie zum Datenaustausch mit anderen Geräten. Beides gleichzeitig zu tun, also das Encore aufzuladen und Daten mit ihm zu transferieren, ist aufgrund des Fehlens eines zweiten – vollwertigen – USB-(3.0-)Eingangs also nicht möglich, wodurch das Gerät nur bedingt zum PC-Ersatz taugt.

Auf der Rückseite lächelt dem Nutzer eine Kamera entgegen, die laut Datenblatt mit acht Megapixeln auflöst. Die mit ihr gemachten Testbilder wiesen jedoch nur 1.836 x 3.264 Bildpunkte auf, was einer Auflösung von sechs Megapixeln entspricht. Für die gängigen Ausdrucke ist das dennoch ausreichend. Genügend Tages- oder Umgebungslicht sollte es allerdings schon haben, da die Aufnahmen sonst sehr schnell zu rauschen beginnen.

Gutes, aber spiegelndes Display
Die Front bildet ein acht Zoll großes LED-Display im 16:10-Format, das mit 1.280 x 800 Bildpunkten auflöst (entspricht einer Pixeldichte von 188 dpi). Einzelne Pixel sind darauf mit bloßem Auge so gut wie nicht auszumachen. Auch in puncto Helligkeit, Farben, Kontrast und Blickwinkel (über 170 Grad) gibt es nichts auszusetzen – vorausgesetzt, die Sonne strahlt nicht zu stark. Sonst stört nämlich die reflektierende Oberfläche und Spiegelungen überstrahlen selbst die an sich sehr starke Hintergrundbeleuchtung. Ebenfalls an der Vorderseite befindet sich zudem eine Zwei-Megapixel-Kamera zur Videotelefonie.

Potenzial vorhanden, aber nicht ausschöpfbar
Unter dem Display schließlich schlummert Intels neue Atom-Generation ("Bay Trail"), die durch Leistungsfähigkeit sowie eine geringe Leistungsaufnahme punkten soll. Die vier Rechenkerne der CPU (Atom Z3740) takten von 1,3 bis 1,8 GHz und werden von zwei Gigabyte Arbeitsspeicher unterstützt, was ein flüssiges Arbeiten unter Windows 8.1 ermöglicht. Das gilt sowohl für Apps aus dem Store als auch viele reguläre Windows-Programme wie die Vollversion von Microsofts Office Home & Students, die bereits vorinstalliert ist.

Auch Full-HD-Videos laufen flüssig über das Display. Rechenintensivere Anwendungen wie Bild- und Videobearbeitung sowie aufwendigere Spiele sind in Hinblick auf den überschaubaren Speicher sowie die geringe 3D-Leistung zwar eingeschränkt lauffähig, lassen sich auf dem kleinen Display aber ohnehin nur umständlich nutzen und bedienen. So richtig ausschöpfen lässt sich das vorhadene Potenzial des Encore demnach nicht.

Ausdauernder Akku
Der integrierte Lithium-Ionen-Akku bietet laut Toshiba im Mischbetrieb – 65 Prozent Web, zehn Prozent Video, 25 Prozent Standby – eine Laufzeit von bis zu 14,5 Stunden. Bei der Videowiedergabe soll es für mehr als sieben Stunden reichen. In der Praxis kamen wir selbst bei intensiver Nutzung jedenfalls locker über den Tag. Wer das Encore nur abends zum Surfen auf der Couch nutzt, schafft es problemlos auch mehrere Tage ohne Zwischenstopp an der Steckdose.

Fazit: Mit dem Encore ist Toshiba ein überzeugendes Gesamtpaket gelungen - kompakt, ausdauernd, potent und preiswert. Für rund 300 (32 GB) bzw. 350 Euro (64 GB) – inklusive der Vollversion von Microsofts Office Home & Students – lässt das Gerät kaum Wünsche offen. Von der Vorstellung, dass das Encore das Notebook oder gar den PC ersetzen könnte, muss man sich aufgrund des für viele Anwendungen zu kleinen Bildschirms und des knappen Schnittstellenangebots zwar verabschieden, dank der uneingeschränkten Windows-Kompatibilität zählt das Tablet dennoch zu den attraktivsten seiner Zunft.

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