Aber wenn etwa Radiosender, bei denen der Sport sonst höchstens im Sekundentakt den Ton angibt, für einen gesellschaftspolitischen Trommelwirbel sorgen, muss man sich die Ohren zuhalten: Geht es nach ihnen, soll Daniela Iraschko-Stolz als österreichische Fahnenträgerin bei der Eröffnungsfeier ins (olympische) Feuer geschickt werden.
Die Skispringerin hat bisher zwar noch keine Medaille bei Winterspielen gewonnen, aber sie ist lesbisch.
Bei allem Respekt vor der Exweltmeisterin, deren Mut zum öffentlichen Bekenntnis zu ihrer großen Liebe und zur Verpartnerung mit ihrer Freundin bewundernswert ist – aber es sollte die Leistung zählen und nicht die sexuelle Ausrichtung: Sonst könnten sich mehrfache Olympiasieger wie Benni Raich oder, falls er noch ins Team aufgenommen wird, Thomas Morgenstern zu Recht diskriminiert fühlen.
Auch ÖOC-Präsident Karl Stoss und Generalsekretär Peter Mennel favorisieren Medaillengewinner. Sollte Daniela heuer in diesen illustren Kreis springen, werden wir sie 2018 in Südkorea als Fahnenträgerin mit großer Freude beklatschen.
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