"War plötzlich da"

Stein auf Mars-Bildern stellt Forscher vor Rätsel

Wissenschaft
20.01.2014 14:35
Ein rätselhafter, etwa faustgroßer Steinbrocken auf dem Roten Planeten sorgt bei NASA-Forschern für Rätselraten. Der Grund: War der Stein auf Aufnahmen des Mars-Rovers "Opportunity" von Marstag 3.528 noch nicht zu sehen, taucht er auf Bildern derselben Stelle zwölf Marstage später quasi aus dem Nichts auf. Wie der Brocken dorthin gekommen ist, darüber rätseln Experten ebenso wie über seine Zusammensetzung.

Entdeckt haben die NASA-Forscher den Stein, den sie "Pinnacle Island" getauft haben, im Jänner auf Bildern, die die Panorama-Kamera von "Opportunity" (kleines Bild) von der Marsoberfläche gemacht und zur Erde gesendet hat. "Er hat die Größe eines Marmeladen-Donuts", schilderte NASA-Forscher Steve Squyres bei einer Pressekonferenz, die am Donnerstag anlässlich des zehnten Jahrestages des Starts des Marsrovers stattfand.

"Es war eine komplette Überraschung, wir dachten: 'Moment einmal, das war vorher noch nicht da. Hier stimmt etwas nicht. Oh Gott, es war vorher nicht da.' Wir waren total aufgeregt", erzählte Squyres bei der Veranstaltung. Laut Angaben der Forscher gibt es zwei mögliche Erklärungen für das Auftauchen des Steins am Marstag (Sol) 3.540: Er könne entweder bei einem Manöver von einem der sechs Räder von "Opportunity" aufgewirbelt worden und so am Fundort gelandet sein oder aber als Folge eines Meteoriteneinschlags in der Nähe dorthin geschleudert worden sein.

Forscher von Zusammensetzung überrascht
Mehr als die Frage, wie der "Pinaccle Island" an seinen Fundort kam, interessiert die Wissenschaftler aber die Zusammensetzung des Brockens. "Während wir hier über den Stein sprechen, wird er von 'Opportunity' bereits genauer untersucht. Vor allem der innere, dunklere Teil des Steins ist mit nichts vergleichbar, was wir bisher auf dem Mars gefunden haben", sagte Squyres bei der Pressekonferenz.

Den Angaben zufolge ist der innere, ausgehöhlt wirkende Teil stark schwefel- und magnesiumhaltig und soll rund doppelt so viel Mangan enthalten wie als alles bis dato auf dem Roten Planeten untersuchte Gestein. "Bislang wissen wir noch nicht, was das bedeutet. Ehrlich gesagt sind wir selbst etwas verwirrt und wir diskutieren sehr angeregt darüber", gestand Squyres.

Opportunity seit zehn Jahren im Einsatz
Der offenbar unverwüstliche Mars-Rover "Opportunity" ist bereits zehn Jahre auf dem Roten Planeten im Einsatz, wo er nach den Spuren früherer Wasseraktivitäten sucht und regelmäßig Fotos sowie wissenschaftliche Daten zur Erde funkt. Als der Roboter auf Rädern und sein Zwilling "Spirit" im Jänner 2004 im Abstand von 21 Tagen auf dem Mars landeten, hatte man von ihnen nur eine Lebensdauer von 90 Marstagen erwartet - das sind 92 Tage auf der Erde.

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