Bei Protesten
Demonstrant nach Explosion in Bangkok gestorben
Die Regierung von Ministerpräsidentin Yingluck und die Opposition machten sich gegenseitig für die Tat verantwortlich. Der Sprengsatz soll aus einem Gebäude geworfen worden sein. Kurz nach dem Anschlag durchsuchten mit Holzstöcken bewaffnete Demonstranten das Gebäude. Die Polizei riegelte die Gegend ab und stellte zahlreiche Waffen sicher.
Armeechef Prayuth Chan-ocha äußerte laut seinem Sprecher die Befürchtung, dass eine bewaffnete Gruppe hinter dem jüngsten Anschlag auf Demonstranten und andere Vorfälle in den vergangen Tagen stehen könnte, wie die "Bangkok Post" berichtete. Die Ministerpräsidentin müsse "Verantwortung übernehmen", sagte einer der Protestführer nach dem Vorfall.
Granate auf Gouverneursresidenz geschleudert
In dieser Woche war es in Bangkok vor allem in den Nächten zu kleineren Gewalttaten gekommen, bei denen einige Menschen verletzt wurden. In der Nacht auf Freitag schleuderten Motorradfahrer eine Granate auf die Residenz des Gouverneurs von Bangkok, Sukhumbhand Paribatra, der der oppositionellen Demokratischen Partei (DP) angehört. Dabei wurde niemand verletzt. Wenige Tage zuvor war es zu einem ähnlichen Angriff auf das Haus des DP-Chefs, Ex-Premier Abhisit Vejjajiva, gekommen, bei dem ebenfalls niemand zu Schaden kam.
Anhänger und Gegner der Regierung stehen sich gegenüber
Andernorts in Bangkok formierten sich unterdessen Anhänger der Regierung. Sie wollen Demonstranten konfrontieren, die einen Regierungskomplex belagern, berichtete "The Nation" weiter. Sicherheitskräfte hielten die beiden Lager bislang getrennt.
Außenminister Surapong Tovichakchaikul erklärte am Freitag, es sei an der Zeit, die Kontrolle über Bangkok zurückzugewinnen. Zugleich versuchte eine Delegation von Beamten, Polizisten und Militärs, Demonstranten, die ein Amtsgebäude belagerten, zur Aufgabe ihrer Blockade zu bewegen.
Yingluck Shinawatra spaltet das Land
Zehntausende Regierungsgegner demonstrieren seit November in Bangkok gegen die Regierung. Sie werfen der Familie von Premierministerin Yingluck Korruption und Stimmenkauf vor. Sie wollen die für den 2. Februar geplanten Wahlen verhindern und verlangen einen ernannten Technokratenrat, der die Regierungsgeschäfte auf unbestimmte Zeit führen soll.
Yingluck lehnte die Verschiebung der Wahlen erneut ab. Das Gesetz lasse das nicht zu, sagte sie vor Vertretern ausländischer Medien. Ihre Familie ziehe sich auch nicht aus der Politik zurück. "Unsere Familie ist ein Opfer. Wir machen nur unsere Arbeit, und wenn man uns loswerden will, kann man das nur durch Wahlen tun."
Auch unter Landwirten regt sich Widerstand
Auch unter ihren bisher treuen Anhänger, den Reisbauern, regt sich Unmut gegen die Regierung. In verschiedenen Landesteilen, vor allem im Norden und Osten, protestierten Tausende von ihnen. Sie veranstalteten Straßenblockaden und belagerten Amtsgebäude. Die Bauern fordern die Auszahlung von Geldern, die ihnen die Regierung als Subvention versprochen hatte.
Yinglucks Pheu-Thai-Partei hatte 2011 die Wahlen unter anderem mit dem Versprechen gewonnen, den Bauern höhere als marktübliche Preise für den Reis zu zahlen. Wegen der Verteuerung verlor Thailand seinen ersten Platz als Reisexporteur an Indien.
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